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Vich

Polit. Gem. VD, Bez. Nyon, an der Serine gelegen, bestehend aus dem Dorf V. und dem Weiler Clarens. 1164-65 de Vizo, 1164 Clareins. 1764 149 Einw.; 1798 175; 1850 228; 1900 301; 1950 240; 1980 326; 2000 734. Zahlreiche röm. Siedlungsspuren, eine Stele, Statuetten, ein Meilenstein aus dem 3. Jh. und ein Münzhort aus dem 4. Jh. Um die Mitte des 12. Jh. schenkten die Herren von Begnins die Kirche St. Martin der Abtei Bonmont, was von der Abtei Payerne bis 1205 angefochten wurde. Bis zur Reformation 1536 gehörte die Pfarrei zum Bistum Genf. Das Patronatsrecht, dem auch Gland und Coinsins unterstanden (zu Beginn des 21. Jh. gehörte V. mit Gland und Coinsins zur Kirchgem. Gland), war im Besitz der Frh. von Prangins; die Filialkirchen von Genolier und Givrins waren bis 1834 ebenfalls der Pfarrei V. unterstellt. Das zur Herrschaft Prangins gehörende Dorf kam 1536 zu Bern und war bis 1798 der Landvogtei Nyon zugeteilt. Im 18. Jh. wurde die Gem. von einem achtköpfigen Rat regiert. Clarens gehörte ab dem 12. Jh. der Abtei Bonmont. Die ehemals selbstständige Gem., in der zwischen 1591 und 1874 eine Papiermühle betrieben wurde, kam 1764 zu V. 1906-54 wurde das Dorf durch die Tramlinie Gland-Begnins erschlossen. Der Bau der Autobahn Lausanne-Genf (A1) führte zu einer Bevölkerungszunahme (zahlreiche Pendler nach Genf). 2001 wurde entlang den Panzersperren des 2. Weltkriegs ein hist. Lehrpfad - der sog. Toblerone-Weg - eröffnet.

Quellen und Literatur

  • E. Caboussat, V. à la croisée des temps, 1992

Zitiervorschlag

Germain Hausmann: "Vich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.01.2015, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002524/2015-01-03/, konsultiert am 30.05.2023.