Polit. Gem. VD, Bez. Orbe. Dorf auf einer Anhöhe westl. der Orbe-Ebene. 1049 Arniacum. 1529 20 Feuerstätten; 1764 284 Einw.; 1850 621; 1900 612; 1950 540; 1970 457; 1990 546. Bodenfunde aus dem Neolithikum (Abri in La Combettaz und im Nozon-Tal), der Römerzeit (Gräber, Siedlung, Strasse) und dem MA (Gräberfelder von Tiers Vin und Sur le Motty). 1049 schenkte Adalbert von Grandson seine Güter in A. dem Kloster Romainmôtier, das sie durch Meier verwalten liess. Dieses Amt lag vom 12. bis 14. Jh. in der Hand der Fam. d'Arnay. 1252 überliess Conon d'Arnay seinen Besitz in A. dem Prior von Romainmôtier und erhielt ihn als Lehen zurück. Spätestens 1228 war A. eine Pfarrei. Der Chor der Kirche Saint-Martin stammt aus dem 14. Jh. Mit der Einführung der Reformation kam A. zur Kirchgem. Agiez, seit 2000 der Kirchgem. Orbe-Agiez zugehörig. Als Teil der Herrschaft von Romainmôtier gehörte A. unter bern. Herrschaft (ab 1536) zur Landvogtei und Kastlanei gleichen Namens. In jener Zeit stand dem Dorf ein Zwölferrat vor. 1746 ging die Ortsherrschaft an die Fam. Chaillet von Neuenburg über, die sie 1788 an Maurice Glayre verkaufte. 1870 erhielt A. eine Station an der Bahnlinie Cossonay-Vallorbe-Pontarlier. Die Weinbauern sind in einer Genossenschaft zusammengeschlossen und betreiben zumeist auch Ackerbau. Eine Neuparzellierung der Rebgüter fand Anfang der 1980er Jahre ihren Abschluss. Der 1907 trockengelegte Weiher von A. wurde in den 1990er Jahren wieder angelegt (1,5 ha). Der nahe Autobahnanschluss führte in den 1980er Jahren zu einem Bevölkerungswachstum. 1989 baute die Gem. eine Mehrzweckhalle, 1995 eine Kläranlage.
Systematik
Politische Einheiten / Gemeinde |