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Croy

Polit. Gem. VD, seit 1798 Bez. Orbe. Das Dorf liegt auf einem Plateau über dem Nozon-Tal, wo sich die Strasse vom Jougne-Pass mit jener kreuzt, die dem Jurafuss entlang führt. 1498 Croy. 1529 5 Herdstellen; 1764 154 Einw.; 1850 268; 1888 309; 1900 279; 1950 266; 2000 267. Prähist. Schalensteine. Auf Gemeindegebiet und im gemeindeeigenen Wald Bellaires wurden gallo-röm. und frühma. Eisenschmelzöfen gefunden. Im MA gehörte C. zum Kloster Romainmôtier und unterstand der Aufsicht eines einheim. Vogtes. Während der bern. Herrschaft war C. Teil der Vogtei Romainmôtier. Mit der Gem. Romainmôtier kam es häufig zu Auseinandersetzungen wegen der gemeinsamen Güter. Die Gem. wurde von ihren Mitgliedern verwaltet. Kirchlich unterstand C. immer der Pfarrei bzw. Kirchgem. Romainmôtier. 1536 wurde eine Kapelle zerstört, die der hl. Anna und dem hl. Vincent Ferrier, der angeblich hier gepredigt hatte, gewidmet gewesen war. Vom Fluss Nozon angetriebene Mühlen, Eisenhämmer sowie im 16. Jh. Walken dienten der gesamten Herrschaft. Im 19. Jh. wurde der Steinbruch von Grand Chaney für die Herstellung von Brunnenbecken genutzt. Der an der Linie Lausanne-Vallorbe-Frankreich gelegene Bahnhof wurde 1870 eröffnet, 1989 die Autobahnausfahrt der A9b.

Quellen und Literatur

  • P. Bonard, Fontaines des campagnes vaudoises, 1977
  • P.-L. Pelet, Fer, charbon, acier dans le pays de Vaud 3, 1983

Zitiervorschlag

Germain Hausmann: "Croy", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.08.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002536/2005-08-17/, konsultiert am 12.12.2024.