de fr it

LaRogivue

Ehem. polit. Gem. VD, Bez. Lavaux-Oron, an der Grenze zum Kt. Freiburg gelegen, seit 2003 Teil der Gem. Maracon. Bis 1771 bildete das Dorf mit dem kath. La Rougève (FR) eine Gemeinde und erst nach der Teilung erhielt der ref. Teil den Namen La R. 1256 Rubea aqua. 1680 5 Haushalte; 1803 49 Einw.; 1850 81; 1900 72; 1950 64; 1980 43; 2000 72. Im 12. Jh. gehörte La R. den gleichnamigen Herren. 1300 traten Jacques de Castel und seine Ehefrau, die Tochter des Rodolphe de R., das Dorf den Herren von Oron ab. 1557-1798 war es Teil der bern. Landvogtei Oron und 1798-2006 des Bez. Oron. Im MA gehörte das Dorf zur Pfarrei Saint-Martin (FR), nach der Reformation zur Kirchgem. Châtillens. Mit ihr verwaltete La R. weiterhin das Armengut, unterstand aber kirchlich ab 1685 Palézieux, dem es 1838 ganz angegliedert wurde. Bis 1838 blieben zwischen La R. und La Rougève einzelne Moor- und Weidegebiete ungeteilt. Im Moor wurde ab Anfang des 19. Jh. bis 1969 Torf abgebaut, insbesondere 1914-23 und 1943-46. 1974 wurde das Torfmoor von Pro Natura übernommen; zu Beginn des 21. Jh. war es eine Moorlandschaft von nationaler Bedeutung und ein kant. Naturschutzgebiet. Im von Ackerbau und Viehwirtschaft geprägten Dorf entstanden wegen der Eröffnung der A12 neue Wohnbauten.

Quellen und Literatur

  • C. Pasche, La contrée d'Oron, 1895 (Nachdr. 1991)
  • J.-L. Moret, «La tourbière des Mosses, près La R. (VD)», in Bull. du Cercle vaudois de botanique 34, 2005, 55-60

Zitiervorschlag

Olivier Frédéric Dubuis: "Rogivue, La", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.02.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002566/2010-02-15/, konsultiert am 18.04.2024.