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Missy

Polit. Gem. VD, Bez. Broye-Vully. Strassendorf. 1148 Missiacum (Vidimus), 1183 de Missiaco, dt. früher Missach. 1764 220 Einw.; 1850 282; 1900 359; 1950 318; 2000 275. In M. wurde ein frühma. Gräberfeld entdeckt. Die Burg Agnens befand sich wohl nördlich des heutigen Friedhofs. Im MA gehörte M. zum Priorat Payerne (1148 und 1183 bezeugt). Der Herr von Grandcour besass Rechte (Gerichtsbarkeit, Wachtgeld) im Dorf, das 1536-1798 einen Teil des Gouvernements Payerne unter bern. Herrschaft bildete. Der Dorfgemeinschaft stand ein Zwölferrat vor. In M. war auch der Gerichtssitz. 1803-2006 gehörte M. zum Bez. Payerne. Ursprünglich der Pfarrei Dompierre-en-Vully angegliedert, zählte M. ab 1536 zur Kirchgemeinde Ressudens. Die 1810 erbaute Kirche ersetzte die Kapelle. 1847-1965 bestand eine Gem. der Freikirche mit einer Kapelle von 1878 und einer Privatschule (1879-1922). 1263 erwarb Peter von Savoyen die Mühle und Stampfe von Le Chaffard. Im 14. und 15. Jh. kam es wiederholt zu Konflikten um die Weidenutzung mit Payerne und Corcelles; Payerne besitzt noch heute Land innerhalb der Gem. M. Im 18. Jh. wurde Pferdezucht betrieben und 1831 entstand eine Käsereigenossenschaft. Nachdem sich schon um 1900 einige grössere Landwirtschaftsbetriebe gebildet hatten, erfolgte 1920-30 eine Güterzusammenlegung. Alle Landwirte bebauen Land auf Freiburger Boden.

Quellen und Literatur

  • E. Meyer, Notice historique concernant la commune de M., Ms., o.J. (ACV)
  • H. Perrochon et al., M., 1955
  • G. Marion, O. Thévoz, «M.», in Almanach de la Broye vaudoise et fribourgeoise, du Jorat et du Vully, 1997, 179-189

Zitiervorschlag

Gilbert Marion: "Missy", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.01.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002583/2010-01-19/, konsultiert am 08.10.2024.