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Lax

Politische Gemeinde VS, Bezirk Goms, über der Talstufe von Deisch auf einer Tafel am rechten Rhoneufer gelegen, die das Untergommer Talbecken abschliesst. 1295 Lacx. 1850 167 Einw.; 1900 191; 1950 222; 2000 290. 1350 war L. dem Bf. von Sitten steuerpflichtig, 1436 erhielt es eine erste Gemeindeordnung. 1565-66 forderte die Pest zahlreiche Opfer. 1799 wurde am Deischberg und am Lax-Graben den franz. Invasionstruppen letzter Widerstand geleistet (Erinnerungsdenkmal). Kirchlich gehörte L. zur Pfarrei Ernen, wurde 1691 ein Rektorat und 1873 eine selbstständige Pfarrei, die 1874 eine neugot. Kirche einweihte. Seit 1959 gehört auch Martisberg zur Pfarrei. 1744 entstand in L. eine Kapuzinerniederlassung, die mit der Vertreibung der Kapuziner aus dem Goms 1746 aufgegeben wurde. Die Wasserversorgung in L. war prekär und führte zu Konflikten, da das Wasser des Deischbaches mit Martisberg geteilt werden musste (1336 Bau einer Wasserleitung, 1347 erste Wasserrechte, 1590 Schiedsspruch für die Wasserteilung zwischen den beiden Gemeinden). Das Dorf weist mehrere bemerkenswerte Häuser auf, so das Gunternhaus aus dem 16. und das Kraeighaus aus dem 17. Jh. In der 2. Hälfte des 20. Jh. nahm der Tourismus in L. an Bedeutung zu, u.a. mit dem Bau der Ferienhaussiedlung Zillwald (1972-74).

Quellen und Literatur

  • T. Imhof, Gesch. und Chronik von L., 1973
  • Kdm VS 2, 1979, 420-441

Zitiervorschlag

Alois Grichting: "Lax", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.05.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002691/2017-05-08/, konsultiert am 21.04.2024.