Politische Gemeinde des Kantons Wallis, Bezirk Westlich-Raron. Weilersiedlung auf einer Hochterrasse am linken Ufer der Rhone, die bis etwa 1846 auch den Weiler Turtig umfasste, der zur Gemeinde Raron kam. Um 1280 Underbechque. 1798 238 Einwohner; 1850 228; 1900 385; 1950 415; 2000 426; 2010 391; 2020 444.
Im 12. und 13. Jahrhundert waren die Freiherren von Raron, die von Visp, die Asperlin und die de Bex in Unterbäch begütert. Als Dienstleute der Freiherren und als Lehensträger des Bischofs von Sitten besassen die Herren von Unterbäch (später die Familie Buchin oder Bitschin) in der dörflichen Kernzone einen Wohnturm aus dem 12./13. Jahrhundert. Die Gemeinde erstarkte nach dem Erwerb der Gerichtsrechte in Holz 1434 von den von Raron. Die Statuten datieren von 1490 und 1538. Unterbäch gehörte zum Vizedominat bzw. ab 1538 zur Grosspfarrei Raron. Die 1554 errichtete Filialpfarrei Unterbäch-Bürchen mit der 1558 erbauten Dreifaltigkeitskirche in Unterbäch wurde 1859 zur selbstständigen Pfarrei; 1879 trennte sich Bürchen von Unterbäch. Nach der Eröffnung der Strasse nach Visp 1936 arbeiteten viele Unterbächner als Arbeiterbauern in der dortigen Industrie (Lonza). Die Seilbahn nach Raron beschleunigte ab 1950 den Wandel von der Agrar- zur Tourismusgemeinde. 1957 liess Unterbäch erstmals Frauen an einer eidgenössischen Abstimmung teilnehmen (die Stimmen waren ungültig), was dem Ort den Namen «Rütli der Schweizer Frau» eintrug.