Ehemalige politische Gemeinde VS, Bezirk Sitten, seit 2013 Teil der Gemeinde Sitten. Am linken Rhoneufer gelegen, bestehend aus S.-Village und versch. Weilern. Vor 1200 Salaig, 1227 Salen, dt. früher Schalein. 1802 232 Einw.; 1850 258; 1900 504; 1950 636; 2000 883. 1227 besass Jean de la Tour den Zehnten von S. als Lehen. Mit dem zwischen Peter II. von Savoyen und dem Bf. von Sitten 1260 geschlossenen Vertrag kam S. an die Westgrenze des bischöfl. Besitzes zu liegen. 1339 unterstand es gerichtlich dem bischöfl. Weibel. Ab 1604 besass Sitten die Herrschaftsrechte über S., was zu Spannungen zwischen der Stadt und der ländl. Gemeinde führte. Der Kastlan, ein Sittener Patrizier, war in der Gemeinde durch einen Vizekastlan vertreten. 1338 ist eine erste Gemeindeorganisation bezeugt, die Gemeindesatzung stammt von 1541. 1798-1802 gehörte S. zum Zenden Hérémence, dann zum Zenden bzw. ab 1848 zum Bezirk Sitten. Kirchlich war S. bis 1893 Teil der Pfarrei Saint-Pierre in Sitten, hatte aber ab 1837 einen eigenen Rektor; ab 1686 bestand eine Kapelle, eine andere wurde 1795 geweiht. Die Kirche wurde um 1890 erbaut. Während früher die Landwirtschaft und der Rebbau dominierten, stellte der 1. Sektor 2005 noch 33% der Arbeitsplätze in S., der 3. Sektor 57%.
Quellen und Literatur
- A. Lugon, «Une communauté suburbaine d'autrefois», in Ann. val., 1984, 35-86
Systematik
Politische Einheiten / Ehemalige Gemeinde |