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Saint-Aubin-Sauges

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Neuenburg, Bezirk Boudry, Region La Béroche, bildet seit 2018 mit Bevaix, Fresens, Gorgier, Montalchez und Vaumarcus die Gemeinde La Grande Béroche. 1888 war die Gemeinde Saint-Aubin-Sauges durch die Fusion von Sauges und Saint-Aubin entstanden. 1176 Sancti Albini, 1340 villa de Sauges. Saint-Aubin: 1784 270 Einwohner; 1850 530; 1880 675. Sauges: 1784 98 Einwohner; 1850 248; 1880 263. Saint-Aubin-Sauges: 1888 990 Einwohner; 1900 1105; 1950 1358; 2000 2426; 2010 2428; 2017 2399.

Saint-Aubin-Sauges: Situationskarte 2017 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.
Saint-Aubin-Sauges: Situationskarte 2017 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.

Die sechs nachgewiesenen neolithischen Pfahlbaustationen Fin de Praz, Le Rafour, Port-Conty und Tivoli 1-3 gehören zu den verschiedenen Phasen bzw. Kulturen von der Cortaillodkultur bis zum Auvernier-Cordé. Port-Conty ist eine der 56 Ufersiedlungen der Schweiz, die im Unesco-Welterbe Aufnahme fanden. Im Wald von Le Devens kamen einige Menhire zum Vorschein. Entdeckt wurden auch Tumuli aus der Hallstatt- und Latènezeit sowie Spuren römischer Siedlungen.

Saint-Aubin gehörte zum freien Eigen in der Herrschaft Gorgier, die im 13. Jahrhundert an die Herren von Stäffis fiel. 1344 erwarb das Haus Neuenburg die Herrschaft, deren Gericht in Saint-Aubin tagte. 1874 konstituierte sich die Gemeinde. Die dem heiligen Albin geweihte Kirche schenkte der Bischof von Lausanne 1176 dem Abt von Saint-Maurice, der sie 1566 an die fünf Gemeinden der Region La Béroche verkaufte. Die 1228 erstmals erwähnte Pfarrei schloss sich 1531 der Reformation an. Seit 1812 umfasst sie auch Vaumarcus und Vernéaz. Die katholische Pfarrei La Béroche-Bevaix entstand 1948. Wirtschaftlich herrschten bis ins 19. Jahrhundert Weinbau und Landwirtschaft vor. Das Holzgewerbe ist seit 1378 belegt. Im 19. Jahrhundert wurden Textilgewerbe und Spitzenklöppelei betrieben, während gleichzeitig die Uhrmacherei aufkam. Zwischen 1838 und 1867 wurde Asphalt zu Mastix und Bitumenrohren verarbeitet. Ende des 19. Jahrhunderts wandte sich ein Teil der Uhrenindustrie der Feinmechanik und dem Werkzeugbau zu. Zwischen 1899 und 1903 entstanden die Motorenfabriken Zürcher (später Bregnard SA), Allisson und Moser. Saint-Aubin-Sauges ist das wirtschaftliche Zentrum der Region Béroche. 1980 arbeiteten 61% der Erwerbstätigen in der Industrie; 2005 stellte der 2. Sektor noch 34% der Arbeitsplätze in der Gemeinde. Die Gebäude der 1873 eingerichteten Haftanstalt Le Devens nutzte ab 1919 eine Stiftung der Heilsarmee für Alkoholabhängige. Das 1905 gegründete Regionalspital La Béroche wurde 2000 (Aufhebung der Geburtsabteilung) im Rahmen der kantonalen Spitalplanung in ein regionales Gesundheitszentrum umgewandelt, 2006 dem Hôpital neuchâtelois angegliedert und 2016 geschlossen.

Quellen und Literatur

  • Kdm NE 2, 1963, 430-441
  • J.-M. Barrelet et al., S., 100 ans d'histoire, 1988
  • Hist.NE 1
Weblinks
Normdateien
GND
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1176: Sancti Albini
1340: villa de Sauges

Zitiervorschlag

Olivier Girardbille: "Saint-Aubin-Sauges", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.04.2019, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002836/2019-04-03/, konsultiert am 11.10.2024.