Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Neuenburg, Bezirk Val-de-Travers, bildet seit 2009 mit Les Bayards, Boveresse, Buttes, Fleurier, Môtiers (NE), Noiraigue, Saint-Sulpice (NE) und Travers die neue Gemeinde Val-de-Travers. Couvet besteht aus dem gleichnamigen Dorf am Zusammenfluss von Areuse und Sucre, dem Weiler Plancemont und Einzelhöfen. 1300 Covés. Mitte des 14. Jahrhunderts 62 Feuerstätten (ca. 300 Einwohner); 1554 97 Feuerstätten (ca. 500 Einwohner); 1750 1004 Einwohner; 1800 1463; 1850 1711; 1900 2430; 1950 2897; 1990 2919; 2000 2703.
Auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde liegt die Grotte des Plaints, die im Moustérien (50'000-40'000 v.Chr.) bewohnt war. Ausbürger von Neuenburg sind ab dem 13. Jahrhundert bezeugt. Bis 1848 gehörte Couvet zur Kastlanei von Vautravers. Ab dem 14. Jahrhundert war es Mitglied der Korporation der Six Communes des Val-de-Travers. Die Gemeinde verfestigte sich im 16. Jahrhundert: Sie trat als Vertragspartnerin bei der Verpachtung von Allmenden (1522), des Gemeindeofens (1523) sowie von Land und Wald auf. Die reformierte Kirche wurde 1658 errichtet; seit der Trennung von Môtiers 1706 bildet Couvet eine eigene Kirchgemeinde. Zudem bestand 1873-1943 eine Pfarrei der Freikirche, die 1876 eine Kapelle baute. Der Bau einer katholischen Kapelle erfolgte 1943. An der alten Strasse nach Frankreich bildete Couvet eine wichtige Haltestation mit mehreren Gasthöfen. 1777 erfolgte der Ausbau der Strasse nach Môtiers, 1877 nach La Brévine. 1860 wurde in Couvet der Bahnhof an der Linie der Franco-Suisse-Bahn errichtet, die Station an der Linie der Regionalbahn Régional du Val-de-Travers entstand 1883. Das erste Spital im Bezirk wurde 1860 in Couvet eröffnet. 1894-1998 bestand eine Lehrwerkstätte für Mechaniker. Die Société d'émulation ist seit 1859 aktiv. Bis ins 16. Jahrhundert war Couvet hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt, dann entwickelten sich verschiedene Gewerbe- und Handwerksbetriebe: Vom 16. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Steingutwaren und Kachelöfen hergestellt, 1750-1772 gab es die Indienne-Manufaktur Borel, Bosset und Guyenet, vom 18. Jahrhundert bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Spitzen geklöppelt, die Strumpfwirkerei von S. Duval bestand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zahlreiche Werkstätten zur Herstellung von Werkzeug für die Uhren- und Pendülenfabrikation siedelten sich ab der Mitte des 18. Jahrhunderts in Couvet an – dem Heimatort von Ferdinand Berthoud (Erfinder des Marinechronometers). Bekannt wurde Couvet durch seine Absinthbrennereien Pernod, Duval, Berger usw., die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1910 Bestand hatten. Weiter gab es im 18. Jahrhundert die Druckerei J.-D. Griesser, die Kartenfabrikation von A. Petitpierre, von 1834 bis zum Ersten Weltkrieg die Ziegelei D. et E. Quadri, ab 1840 die Asphaltmine La Presta, 1800-1845 die Messing- und Bronzegiesserei Couvet-A. Borle-Borel, 1865-1902 die Gerberei Couvet Borel-Martin, 1867-1987 die Strickmaschinenfabrik E. Dubied, 1888-1909 die Praxis für Elektro- und Hydrotherapie L. Moebus, eine Fabrik für Strohgebinde für Flaschen sowie ab 1897 die Wellkarton-Fabrik A. Bouquin. In Couvet findet seit 1711 zweimal jährlich ein Jahrmarkt statt. Einige bekannte Baumeister und Architekten der frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts stammen aus dem Dorf. Seit 1890 wird im Gemeindewald die von Henri Biolley entwickelte Methode der Waldpflege und -kontrolle angewandt. 1967-1980 erfolgte eine Güterzusammenlegung. Über ein Drittel der werktätigen Bevölkerung war 2000 im 2. Sektor, gut die Hälfte im 3. Sektor tätig.