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Collex-Bossy

Polit. Gem. GE, am rechten Ufer der Versoix und an der franz. Grenze gelegen, umfasst die Dörfer Collex und Bossy, 1790-1855 auch Bellevue. 1258 Coliacum, Bocium. 1850 740 Einw.; 1860 509; 1900 444; 1950 512; 1980 524; 1990 952; 2000 1'279. C. gehörte zur 1270 gegr. Lehnsherrschaft von La Bâtie-Beauregard, hing von der Lehnsherrschaft von Gex ab und wurde als Lehen nacheinander an die de Compey, de Menthon, de Champion, die Crose, Gillier und Vasserot vergeben. C. umfasste drei Befestigungen: La Bâtie-Beauregard (La Bâtie) sowie Collex und Le Vengeron. 1536-67 besetzte Bern das Pays de Gex, schlug C. der Vogtei Gex zu und erhob die Lehnsherrschaft 1547 zur Baronie. Mit dem Pays de Gex ging C. wieder an Savoyen, wurde von Genf besetzt und 1601 französisch. Die 1790 gegr. Gemeinde wurde 1815 von Frankreich an Genf abgetreten (Communes réunies). Die Pfarrkirche von Collex, im 15. Jh. St. Georg geweiht, wird erstmals 1258 erwähnt; ferner zwei Kapellen, eine in Colovrex (St. Eligius), die andere in Bossy. C. trat zur Reformation über. 1612 mussten die Reformierten die Kirche den Katholiken zurückgeben; ein im gleichen Jahr erbautes Gotteshaus wurde 1662 zerstört und der ref. Gottesdienst verboten. Die St. Georgskirche wurde 1859 abgerissen und die 1869-71 errichtete St. Clemenskirche 1873-96 den Altkatholiken überlassen. Obwohl C. seit 1980 mehr und mehr zur reinen Wohngemeinde wird, ist es ländlich geblieben. Die von der Landwirtschaft genutzte Fläche machte Ende des 20. Jh. ca. 60% des Gemeindegebiets aus. 2000 betrug der Anteil der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft einen Viertel. Drei Viertel der aktiven Bevölkerung arbeiteten auswärts.

Quellen und Literatur

  • H.-H. Borel, «La baronnie de la Bastie-Beauregard au Pays de Gex», in BHG 7, 1941, 297-342
  • A. Brulhart, E. Deuber-Pauli, Ville et canton de Genève, 1985, 388-392 (21993)
  • E.-V. Gaillard, Histoire des Collésiens et des Bossiotes, 1985
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Jacques Barrelet: "Collex-Bossy", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.01.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002897/2004-01-21/, konsultiert am 17.04.2024.