Polit. Gem. JU, Bez. Delsberg, die Dörfer B., Séprais und Montavon umfassend, südl. des Übergangs von Les Rangiers an der Strasse Glovelier-Pruntrut gelegen. 1141 Boescort, dt. früher Biestingen. 1818 480 Einw.; 1850 655; 1870 656; 1900 599; 1950 645; 1980 791; 1990 894; 2000 814; 2010 862.
Bei Les Montoyes fanden sich Überreste (Tonwaren) einer spätbronzezeitl. Siedlung und eines im 1.-3. Jh. bewohnten röm. Gutshofs. Eine Eisenmine und ein Verhüttungsplatz in der Gegend von Séprais und Montavon waren vom HochMA an bis ins 19. Jh. in Betrieb. Im 12.-13. Jh. kam die Abtei Bellelay durch Schenkungen und Käufe zu grossem Besitz in B., darunter zwei Mühlen, die ab 1766 neu erbaute kath. Pfarrkirche Saint-Sébastien und die Pfarreipfründe. B. gehörte zu den 13 freien Dörfern des Delsberger Beckens, einer Vogtei des Fürstbistums Basel. Unter franz. Herrschaft (1792-1814) waren B. und Montavon getrennte Einwohnergemeinden. 1815-1978 gehörte B. zum bern. Oberamt bzw. Amtsbez. Delsberg. Montavon bildete ab 1854 eine von B.-Séprais getrennte Bürgergemeinde. Die Pfarrei B. wird bereits im 12. Jh. erwähnt. Sie wurde 1412 mit jener von Bassecourt vereint, später aber wieder selbstständig. Ab 1611 umfasste sie mit Montavon auch die ehemalige Kirche Saint-Martin. Von 1692 bis zur Revolutionszeit betreute ein Leutpriester aus Bellelay B. Nach dem Konkordat von 1802 wurde die Pfarrei wiederhergestellt. Abseits der Bahnlinien, wurde B. erst in der 2. Hälfte des 20. Jh. industrialisiert: Uhrmacherei (Gläser, Gehäuse) und Baugewerbe. 1990 zählten 74% der Arbeitsplätze in B. zum 2. Sektor.