Ehemalige politische Gemeinde JU, Bezirk Delsberg, die 2013 mit Montsevelier und Vermes zur Gemeinde Val Terbi fusionierte. Der Hauptort des Val Terbi bildet mit dem am rechten Ufer der Scheulte gelegenen Weiler Recolaine ein lang gezogenes Strassendorf mit zahlreichen, meist aus dem 19. Jahrhundert stammenden Höfen des Typs Devant-huis ouvert (Mehrzweckbau mit Wohnteil, Scheune und Stall und grossem Vordach). 866 Vicum, deutsch früher Wix. 1770 195 Einwohner; 1818 327; 1850 530; 1900 488; 1950 839; 2000 1608; 2010 1730; 2012 1795.
In Vicques stiess man auf die Überreste eines grossen, bis ins 4. Jahrhundert bewohnten römischen Gutshofs (villa rustica), dessen erste Bauphase auf das 1. Jahrhundert zurückgeht. In dessen Nähe wurde ein frühmittelalterliches Gräberfeld entdeckt. Die Pfarrkirche Notre-Dame-du-Rosaire, ein kühner Bau, wurde 1959-1961 errichtet, die frühere Kirche Saint-Valère 1971 abgerissen. Die der Unbefleckten Empfängnis geweihte Kapelle von 1863 in Recolaine steht dem reformierten Gottesdienst offen. Urkunden aus dem 9. und 12. Jahrhundert belegen Besitztümer der Propstei Moutier-Grandval in Vicques, das eines der dreizehn freien Dörfer des Delsberger Tals war, einer Herrschaft im Fürstbistum Basel. Unter der französischen Herrschaft 1793-1814 gehörte Vicques zum Departement Mont-Terrible bzw. Departement Haut-Rhin, 1815-1978 zum Kanton Bern. Ab 1853 war es eine Gemischte Gemeinde. Dank einer Mühle und Sägerei, etwas Baugewerbe, mechanische Werkstätten und Drehereien erfolgte im 20. Jahrhundert eine bescheidene Industrialisierung: 2005 stellte der 2. Sektor 32% der Arbeitsplätze in Vicques. 2000 pendelten 71% der Erwerbstätigen. Seit 1925 besteht eine Raiffeisenkasse, seit 1960 die Sekundarschule für das Val Terbi, seit 1997 eine kantonale Sternwarte.