Polit. Gem. JU, Bez. Pruntrut. Grosses Industriedorf und wichtigster Grenzübergang zwischen dem Kt. Jura und Frankreich. 1140 Bononis Curia, dt. früher Bubendorf. 1818 454 Einw.; 1850 647; 1900 932; 1950 1299; 1970 1528; 2000 1358; 2010 1300.
Im MA teilte B. die Geschicke der Vogtei Ajoie, die Ende des 13. Jh. in das Fürstbistum Basel integriert wurde. Die im 13. Jh. von den Gf. von Montbéliard erbaute Burg Milandre wurde 1674 von franz. Truppen unter Marschall de Turenne zerstört; nur der Turm ist erhalten geblieben. Die Pfarrei gehörte bis 1779 zur Diözese Besançon und umfasste bis zu diesem Jahr auch Joncherey (F). Die den hl. Petrus und Paulus geweihte Kirche, deren Turm im unteren Teil aus dem 13. Jh. stammt, hat eine bedeutende barocke Einrichtung aus der Werkstatt der Gebrüder Breton von B. Bis 1779 gehörte B. teils zum Fürstbistum Basel, teils zur Herrschaft Delle, die zuerst im Besitz des Hzg. von Österreich, später der franz. Krone war. Im Ancien Régime gehörte die Gemeinde zum Meieramt Bure. 1792-1815 war sie den franz. Departementen Mont-Terrible bzw. Haut-Rhin, danach bis 1978 dem bern. Oberamt bzw. Amtsbez., seither dem Bez. Pruntrut angegliedert. 1836 nahm B. den Status einer Gemischten Gemeinde an. Im 17. und 18. Jh. besass die Fam. von Staal den Landsitz La Cour.
Der Aufschwung der 1814 von Martin Burrus gegr. Tabakfabrik sowie der Bahnbau von 1872 trugen erheblich zum Wachstum des Dorfes bei. Im 20. Jh. fanden die Einwohner B.s im Grenzhandel und v.a. in der Firma Burrus (zeitweise über 500 Arbeitsplätze) Beschäftigung. B. wurde zu einer der reichsten Gemeinden des Kt. Jura. 1990 waren 61% der in B. Erwerbstätigen im 2. Sektor beschäftigt. Die Höhlen von Milandre sind eine tourist. Attraktion.