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Courchavon

Polit. Gem. JU, Bez. Pruntrut. Dorf am linken Ufer der Allaine, umfasst C. und den Weiler Mormont. 1279 Corchavon. 1770 225 Einw.; 1818 239; 1850 306; 1870 457; 1900 311; 1910 278; 1950 321; 1980 269; 2000 293; 2010 306.

Courchavon: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Courchavon: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Funde von Mammutknochen und von zwei Feuersteinen, wahrscheinlich aus dem Moustérien. Überreste der Burg Châtelvouhay aus dem 13. Jh. Die Burg war im 13.-14. Jh. Wohnsitz der Kastvögte der Ajoie. Im 14. Jh. hielt die Fam. Châtelvouhay C. und Mormont als Lehen des Bf. von Basel. C. gehörte erst zum grossen Meieramt Courtedoux im Bistum Basel, 1793-1814 zu den franz. Dep. Mont-Terrible und Haut-Rhin, 1815-1978 dann zum Berner Oberamt bzw. zum Bez. Pruntrut. 1836 gab sich C. den Status einer Gemischten Gemeinde. Bis 1618 gehörte es zur Pfarrei Pruntrut (bis 1779 Diözese Besançon, dann Basel). Von der alten, im 19. Jh. zerstörten Pfarrkirche steht noch ein nachgot. Glockenturm von 1628. Die neue Kirche, die Johannes dem Evangelisten geweiht ist, stammt von 1844-45. In einer kleinen Seitenkapelle befindet sich eine Madonna mit Kind aus dem 13. Jh. Die Kapelle in Mormont wurde 1975-76 errichtet. Der Bau der Eisenbahn im Jahr 1872 (Linie Bern-Paris, heute Pruntrut-Boncourt) förderte die Anfänge der Industrialisierung (Uhrmacherei). 1956 Güterzusammenlegung. Kläranlage. C. ist Mitglied des Wasserverbundes der Basse-Allaine. Viele Pendler mit Arbeitsort Pruntrut.

Quellen und Literatur

  • L. Vautrey, Notices historiques sur les villes et les villages du Jura bernois 1, 1836, 159-171 (Neudr. 1979)
  • W. Meyer, Burgen von A bis Z, 1981

Zitiervorschlag

Dominique Prongué: "Courchavon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.05.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002986/2020-05-14/, konsultiert am 28.03.2024.