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Réclère

Ehem. polit. Gem. JU, Bez. Pruntrut, die sich 2009 mit Chevenez, Damvant und Roche-d'Or zur Gem. Haute-Ajoie zusammenschloss. Das Dorf liegt auf der Strecke Pruntrut-Damvant-Besançon und ist Ausgangspunkt der Strasse Richtung Süden, welche die Haute-Ajoie mit dem Doubstal zwischen Saint-Ursanne und Saint-Hippolyte (Doubs) verbindet. 1150 Resclires. 1818 274 Einw.; 1850 321; 1900 362; 1950 249; 2000 187. R. wurde 1283 der Herrschaft Roche-d'Or angegliedert. Ab Ende des 15. Jh. gehörte es zum grossen Meieramt Chevenez (Fürstbistum Basel), unter franz. Herrschaft 1793-1813 zu den Dep. Mont-Terrible bzw. Haut-Rhin, 1815-1978 zum bern. Oberamt bzw. Amtsbez. Pruntrut. R. war bis 1877 nach Damvant pfarrgenössig. Die Pfarrei R. wurde von Bern erst 1935 anerkannt. 1860-64 erfolgte der Neubau der Kirche Saints-Gervais-et-Protais. 1836 wurde R. eine gemischte Gemeinde. Im vorwiegend landwirtschaftlich geprägten R. kam um 1900 eine bescheidene Uhrenindustrie auf, die heute aber nicht mehr besteht. An der Grenze zu Frankreich liegen bemerkenswerte, 1889 entdeckte Tropfsteinhöhlen und ein 1994 eröffneter Dinosaurierpark.

Quellen und Literatur

  • L. Vautrey, Notices historiques sur les villes et les villages du Jura bernois 4, 1863, 280-283, (Neudr. 1979)

Zitiervorschlag

Dominique Prongué: "Réclère", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.05.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003004/2012-05-03/, konsultiert am 29.03.2024.