de fr it

Vendlincourt

Polit. Gem. JU, Bez. Pruntrut, in der mehrere gut erhaltene Bauernhöfe aus dem 18. und 19. Jh. stehen. 1136 Uuandeleincurt, dt. früher Wendlinsdorf. 1818 494 Einw.; 1850 644; 1900 794; 1950 615; 2000 617; 2010 549.

Vendlincourt: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Vendlincourt: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

V. teilte die wechselhafte Geschichte der Kastvogtei Ajoie, die Ende des 13. Jh. in das Fürstbistum Basel eingegliedert wurde, und unterstand im Ancien Régime der Mairie Cœuve. Unter franz. Herrschaft 1793-1813 war V. Teil des Dep. Mont-Terrible bzw. Haut Rhin, 1815-1978 gehörte es zum Kt. Bern. Bis 1619 war V. nach Damphreux, dann nach Bonfol pfarrgenössig. Ab 1802 bildete V. eine eigene Pfarrei, 1874-1907 wurde es offiziell wieder Bonfol zugeschlagen. Die Kirche Saint-Léger wurde 1817 neu gebaut. 1832 besetzte Bern V. für einige Tage, weil dieses aus Solidarität mit dem Pfarrer, der keinen Eid auf die Verfassung hatte ablegen wollen, die Steuern nicht bezahlte. Seit 1836 ist V. eine Gemischte Gemeinde. Es liegt an der 1901 in Betrieb genommenen Bahnlinie Pruntrut-Bonfol. Von Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jh. wurden in V. Uhren hergestellt. Das grösste Unternehmen in der Gem., die ausgedehnte Waldflächen besitzt, ist die 1928 gegr. Sägerei.

Quellen und Literatur

  • A. Daucourt, Dictionnaire historique des paroisses de l'ancien évêché de Bâle 8, 1913, 72-119

Zitiervorschlag

Dominique Prongué: "Vendlincourt", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.05.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003009/2020-05-14/, konsultiert am 03.06.2023.