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Bleiken

Ehem. Ortsgem. TG, polit. Gem. Sulgen, Bez. Bischofszell. 1812-1963 bildete das abseits der Verkehrswege gelegene Bauerndörfchen B. zusammen mit dem Einzelhof Befang an der Landstrasse Sulgen-Gossau (SG) eine Ortsgem. der ehem. Munizipalgem. Sulgen. 1964 vereinigten sich die ehem. Ortsgem. B. und Sulgen. 869 (?) Pleichun. Ehem. Ortsgem. B.: 1634 41 Einw.; 1640 22; 1670 95; 1799 62; 1870 71; 1900 112; 1910 204; 1960 342. Wichtigste Lehensherren waren ab dem 13. Jh. die Abtei St. Gallen, das Chorherrenstift St. Pelagius Bischofszell, das Hohe Haus der Bruderschaft der Münsterkapläne in Konstanz und das Gotteshaus Wil. B. gehörte 1293 zur Herrschaft Bürglen. Später bildete es mit dem sog. Helmsdorf'schen Teil von Buhwil und kleineren Ortschaften das Niedergericht B., das 1608 von Hans Heinrich von Helmsdorf an Junker Lorenz Kunkler von St. Gallen gelangte und 1647 an die Stadt St. Gallen und damit wieder an die Herrschaft Bürglen (bis 1798) fiel. Der Einzelhof Befang gehörte zum Niedergericht Oetlishausen. B. war stets nach Sulgen pfarrgenössig. Von der Reformation bis 1799 war ausschliesslich die ref. Konfession vertreten. Kornbau in drei Zelgen und Rebbau, im 18. Jh. vereinzelte Einschläge, im 19. Jh. der Übergang zu Vieh- und Milchwirtschaft sowie Obstbau kennzeichneten die landwirtschaftl. Struktur und Entwicklung. Nach der Eröffnung der Bahnlinie Sulgen-Gossau 1876 wuchs der Befang bis 1910 stark an (Stickereibetriebe).

Quellen und Literatur

  • E. Menolfi, Gesch. von Sulgen, 1984

Zitiervorschlag

André Salathé: "Bleiken", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.08.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003165/2004-08-11/, konsultiert am 19.03.2024.