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Fruthwilen

Ehem. Ortsgem., seit 1979 Teil der polit. Gem. Salenstein. Das Reihendorf F. mit Eggishof und Hub liegt am Nordabhang des Seerückens an der Hauptstrasse Ermatingen-Märstetten. 1271 Vruotwilar. 1850 245 Einw.; 1900 254; 1950 252; 1970 224. Im MA war das Kloster Reichenau in F. Grund- und Gerichtsherr. Nach der Inkorporation der Abtei ins Hochstift Konstanz (1540) unterstand das Niedergericht F. mit F., Helsighausen, Höhnwilen, Raperswilen und mehreren Häusern von Fischbach bis 1798 dem Bischof (Obervogtei Reichenau); Hub zählte vor 1798 zum Konstanzer Stift St. Johann, Eggishof zum Spital Konstanz. Kirchlich gehörte F. stets zu Ermatingen. In der parität. Gemeinde stand im 18. Jh. neben dem evang. Bürgermeister ein kath. Nebenbürgermeister und umgekehrt. Im 19. Jh. gewannen der Reb- und der Obstbau sowie das Kleingewerbe in der dörfl. Wirtschaft an Gewicht. Mit dem Übergang zur Milchwirtschaft - die Käserei entstand 1881 - wurde der Obstbau intensiviert; der Rebbau verschwand dagegen fast vollständig. Nach der Mitte des 20. Jh. begannen sich in F. versch. Gewerbebetriebe anzusiedeln. In jüngerer Zeit führte die attraktive Lage über dem Untersee zur Erschliessung neuer Einfamilienhausquartiere, die das Ortsbild seit 1970 nachhaltig verändert haben.

Quellen und Literatur

  • Hinweisinventar alter Bauten und Ortsbilder im Kt. Thurgau, Salenstein, Ms.,1994, (StATG)
  • Kdm TG 6, 2001, 310-315, 320
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Fruthwilen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.07.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003171/2005-07-26/, konsultiert am 08.06.2023.