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Casaccia

Ehemalige politische Gemeinde, ab 1971 Fraktion von Vicosoprano GR, seit 2010 Teil der Gemeinde Bregaglia. Strassendorf am oberen Abschluss des Bergells und an der Verzweigung (ma. Wachtturm Tor/La Toracia nördl. von C.) zum Septimer- bzw. Malojapass. 1160 Cassache. 1850 96 Einw.; 1880 70; 1900 77; 1910 96; 1950 88; 1970 59. Bis ins 19. Jh. wichtige Transitstation. Mehrmals von der Orlegna verwüstet. Ab 1535 settima der Gerichtsgemeinde Bergell in Obporta. Die Wallfahrtskirche S. Gaudenzio, wenig oberhalb von C., ist um 840 als Besitz der Abtei Pfäfers belegt (1551 verwüstet), ein ma. Hospiz am selben Ort 1336 urkundlich erwähnt, aber viel älter. Es wurde 1520 in den sog. Convento nach C. verlegt. Kirchlich gehörten die Bewohner ursprünglich zu S. Maria auf Porta; wahrscheinlich bestand früh eine Kuratkaplanei. Nach Einführung der Reformation (1551) wurde C. 1556 eine selbstständige Pfarrei. Das nach 1522 erbaute Gotteshaus fiel 1740 einem Felssturz zum Opfer und wurde 1742 durch die heutige Kirche ersetzt. 1745 wurde C. eine selbstständige Gemeinde, die kleinste des Bergells. Im Palazzo Gadina (1591 von der Fam. Prevosti erbaut) befand sich bis 1964 ein Schulzimmer.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 5, 1943 (19612), 412-426
  • R. Stampa, Storia della Bregaglia, 1974
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Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Casaccia", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003244/2016-12-02/, konsultiert am 29.03.2024.