Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Luzern, seit 1853 Teil der Gemeinde Werthenstein. 1253 suburbium mit Brücke, um 1306 marcht [...] under der burg ze Wolhusen. 1850 280 Einwohner.
Auf markantem Felsen über der Brücke am Emmenknie lag die sogenannte innere Burg Wolhusen, vermutlich die ältere der beiden Burgen der Freiherren von Wolhusen und nach 1234 Sitz der älteren Linie. Unterhalb der Burg entstand eine Siedlung mit Markt. Ende des 13. Jahrhunderts kam sie mit dem inneren Amt Wolhusen an Habsburg. Wolhusen-Markt wurde mit den Burgen zum Verwaltungszentrum des inneren und nach 1370 auch des äusseren habsburgischen Amts Wolhusen. Vogt Peter von Thorberg (1354-1358 und 1368-1386) liess auf habsburgische Initiative den Markt zur befestigten Siedlung ausbauen. Geplant war eine Stadtmauer mit je drei Toren und Türmen. Wolhusen-Markt erhielt Burgrecht mit freiem Zugrecht und ein bis 1798 bestehendes eigenes Gericht. 1386 wurde Wolhusen-Markt von den Eidgenossen erobert und damit zur Exklave des Amts Entlebuch. Der ab etwa 1328 belegbare Brückenzoll wurde 1633 verstaatlicht und 1834 aufgehoben. 1471 sicherte Luzern die gewerbepolitischen Privilegien des Marktorts; dieser verfügte ab ca. 1300 über eine Mühle, später über eine Marktlaube. Eine im Spätmittelalter nördlich der Brücke gelegene Heiligkreuzkapelle wurde 1634-1635 neu erbaut und nach einem Hochwasser 1682 nach Wolhusen-Markt verlegt. Innerhalb der 1657 entstandenen Pfarrei Wolhusen bildete Wolhusen-Markt eine Bruderschaft. In den 1750er Jahren wurde die Talstrasse ins Entlebuch ausgebaut, 1756 erhielt Wolhusen-Markt wieder einen Markt. Ab dem 17. Jahrhundert sind Färber und Gerber nachweisbar. 1798-1803 gehörte Wolhusen-Markt zum Distrikt Ruswil. 1803 wurden die beiden bisherigen Twinge Wolhusen und Wolhusen-Markt zu Gemeinden des Amts Entlebuch, 1831 kamen sie zum Amt Sursee. 1853 wurde die Gemeinde Wolhusen-Markt wegen Verschuldung durch Armen-, Wuhr- und Strassenkosten aufgehoben und Werthenstein zugeteilt. 1876 verwüstete ein Dorfbrand Wolhusen-Markt. Im 19. Jahrhundert war die Strohflechterei verbreitet. In Wolhusen-Markt sind eine Papierfabrik (seit 1943) sowie Holzindustrie und eine Bauzubehörfirma angesiedelt.