Südamerikanischer Staat, am Atlantischen Ozean zwischen Guyana und Französisch-Guyana gelegen. Nach kurzer Zeit unter britischer Herrschaft wurde Suriname 1667 eine niederländische Kolonie; ab dem 19. Jahrhundert war für Suriname auch die in Analogie zu Französisch- und Britisch-Guyana gebildete Bezeichnung Niederländisch-Guyana gebräuchlich. Der Staat erlangte 1954 ein Autonomiestatut und 1975 die Unabhängigkeit. Diplomatische Beziehungen zur Schweiz bestehen seit 1979; die Schweizer Botschaft in Caracas vertritt die Schweizer Interessen in Suriname, während die Botschaft von Suriname in Belgien die surinamischen Interessen in der Schweiz wahrnimmt. 1978 unterzeichneten beide Staaten ein Abkommen über die gegenseitige Aufhebung der Visumspflicht. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind bescheiden. 2010 beliefen sich die Schweizer Exporte nach Suriname auf 1,6 Mio. Franken (Werkzeuge, Produkte der Maschinenindustrie und der chemischen Industrie), die Importe auf 4,8 Mio. Franken. Obwohl seit dem 18. Jahrhundert immer wieder Schweizer, insbesondere Kaffeebauern, nach Suriname ausgewandert sind, zählte die Schweizerkolonie 2010 nur 14 Personen.
Situationskarte Suriname © 2007 HLS und Kohli Kartografie, Bern.
Quellen und Literatur
- Eidgenössisches Departemant für auswärtige Angelegenheiten, Bern, Dokumentation.
- Warnery, Marc: «Seul au milieu de 128 nègres». Un planteur vaudois en Guyane hollandaise au temps de l'esclavage. Lettres à ses parents, 1823-1835, hg. von Thomas David et al., 2008.
- Bodmer, Walter: «Schweizer Tropenkaufleute und Plantagenbesitzer in Niederländisch-Westindien im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts», in: Acta Tropica, 3, 1946, S. 289-321.
- Neue Zürcher Zeitung, 26.11.2005.