Das Gebiet des J. zerfiel im 19. Jh. in eine engl. Kolonie (Aden) und eine osman. Provinz im Norden. Letztere wurde 1918 zu einem Königreich und 1962 zur Arab. Republik J. Die 1967 proklamierte Volksrepublik Südjemen wurde 1969 kommunistisch und lehnte sich an China an (ab 1970 Demokrat. Volksrepublik J.). Beide Staaten schlossen sich 1990 zur Republik J. zusammen. Der schweiz. Bundesrat anerkannte das Königreich J. 1948, den Südjemen 1967. Seit 1963 sind Schweizer in der Region für das IKRK tätig. 1972 knüpfte die Schweiz diplomat. Beziehungen zum Nordjemen (1973 auch zum Südjemen), die nach anfängl. Schwierigkeiten in den 1980er Jahren intensiviert wurden. Die Schweiz unterhält in Sanaa ein Konsulat (Konsularbezirk der Schweizer Botschaft Riad in Saudi-Arabien) und Yemen in Genf eine Botschaft. Im Rahmen multilateraler Projekte (mit der WHO, der FAO oder der Unesco) leistete die Schweiz Nahrungsmittelhilfe (Milchspenden) und techn. Hilfe (Kartografie, Informatik, Entsendung von Agrarexperten, finanzielle Zusammenarbeit, Erhaltung der hist. Bauten in der Hauptstadt Sanaa). 1982-84 und 1986 war das Schweiz. Katastrophenhilfekorps nach Erdbeben im J. im Einsatz. 2011 eröffnete die Deza in Sanaa ein Büro, um J. bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme vom Horn von Afrika zu unterstützen. Die Schweizer Exporte nach J. beliefen sich 2010 auf 53,1 Mio. Fr., die Importe auf 0,96 Mio. Fr. Im selben Jahr wohnten in J. 37 Schweizer (davon zehn Doppelbürger) und in der Schweiz 241 Jemeniten.
Situationskarte Jemen © 2004 HLS und Kohli Kartografie, Bern.
Quellen und Literatur
- EDA, Dok.