Staat im Übergangsbereich zwischen West- und Äquatorialafrika, 1960-61 in zwei Schritten aus früheren UNO-Treuhandgebieten entstanden, die franz. (ca. vier Fünftel) und engl. Verwaltung (ca. ein Fünftel) unterstellt gewesen waren und ihrerseits auf Völkerbundsmandate zurückgingen. 1961-72 Bundesrepublik, seit 1972 Vereinigte Republik, bis 1992 Einparteienregime der 1966 gegr. Union Nationale Camerounaise (1985 umbenannt in Rassemblement Démocratique du Peuple Camerounais).
Die Basler Mission wirkte ab 1886 in K. Bis zur Unabhängigkeit des Landes 1960 - d.h. unter der dt. Kolonialverwaltung 1884-1916 sowie unter der französischen und britischen - beteiligte sie sich v.a. am Aufbau des Bildungswesens für die einheim. Bevölkerung. Dank der polit. Stabilität und den Aktivitäten der Schweizer Firma Union Handelsgesellschaft AG, welche 1960 die grösste Abnehmerin des in K. angebauten Kakaos war, wuchs die Anzahl der in K. lebenden Schweizer: 1960 waren es 250, 1970 bereits über 500. 2000 betrug die Zahl nur noch 262. Die meisten von ihnen sind entweder Missionare (Katholiken, Protestanten, Adventisten), arbeiten für internat. Organisationen, Hilfswerke oder Entwicklungshilfeprojekte. 1962 wurde in Duala ein Konsulat eröffnet, das 1965 in eine von einem Geschäftsträger geleitete Botschaft umgewandelt wurde. 1969 wurde die Botschaft in die Hauptstadt Yaounde verlegt. 1963 schlossen die Schweiz und K. einen Vertrag über Handel, Investitionsschutz und techn. Zusammenarbeit ab. Die Handelsbeziehungen blieben jedoch beschränkt, da Frankreich den wirtschaftl. Aufschwung von Konkurrenten behinderte. Von den 1960er Jahren an wurde K. zu einem Schwerpunktland der schweiz. Entwicklungszusammenarbeit. Die Schweiz unterstützte besonders das Erziehungswesen sowie humanitäre Aktionen und den Bau einer Brücke, die 1979 von Bundesrat Pierre Aubert eingeweiht wurde. Anfang der 1980er Jahre beschloss sie den Rückzug aus der techn. Zusammenarbeit. Zugleich gewährte der Bundesrat zwei Mischkredite. Die Handelsbeziehungen festigten sich, da mehrere Schweizer Unternehmen v.a. aus den Bereichen Chemie, Nahrungsmittel, Bauwesen und Maschinenindustrie ihre Niederlassungen in K. weiter ausbauten. Die Wirtschaftskrise K.s hemmte die Handelsbeziehungen. Ab 1989 wurden die Schulden K.s im Rahmen des Club de Paris neu geregelt.