Als 1928 in Dakar ein Schweizer Konsulat eröffnet wurde, hielten sich rund 100 Schweizer in Senegal auf, meist kaufmännische Angestellte, Kaufleute, Plantagenbesitzer oder Vertreter. In den 1950er Jahren stieg die Zahl auf über 200 Schweizer (v.a. in Dakar). Die Berufspalette erweiterte sich um Entwicklungshelfer, Missionare, Vertreter von Schweizer oder ausländischen Firmen, Banken und Ingenieurbüros sowie in der Lebensmittelindustrie, in der Hotellerie oder im Tourismus tätige Personen. Am 20. Juni 1960 erfolgte die Anerkennung der Föderation Mali durch den Bundesrat, die sich nach der Abspaltung Senegals aber bald wieder auflöste. Am 19. September 1960 anerkannte jener Senegal, nahm diplomatische Beziehungen auf und eröffnete 1961 eine Botschaft. Nach dem Muster anderer mit afrikanischen Staaten geschlossener Abkommen wurde 1962 ein Vertrag über Handel, Investitionsschutz und technischer Zusammenarbeit unterzeichnet. Dennoch hielten sich die Schweizer Finanzkreise zunächst zurück, und der Handel mit Kakao, Erdnüssen, Fisch und Krustentieren einerseits sowie Maschinen, Uhren und chemischen Produkten anderseits blieb relativ beschränkt. In den 1970er Jahren verstärkte sich die wirtschaftliche Präsenz der Schweiz in Senegal dank der Mitwirkung an öffentlichen Bauten, einer Fabrik für Kondensmilch von Nestlé (1974) und einer Brauerei der Sibra-Holding (1975). 1980 stimmte der Bundesrat einem Mischkredit und 1981 weiteren Massnahmen zur finanziellen Unterstützung eines Strukturanpassungsprogramms zu (Umschuldung, Zahlungsbilanzhilfe, Mitfinanzierung multilateraler Kredite). Ab 1962 erhielt Senegal von der Schweiz Entwicklungshilfe in Form von Stipendien, technischer Experten und der Unterstützung von Landschulen sowie humanitäre Hilfe für die Dürreopfer im Sahel. 2010 beendete die Deza diese Zusammenarbeit. 2009 hielten sich 329 Schweizer (davon 166 Doppelbürger) in Senegal und 1061 Senegalesen in der Schweiz auf.
Situationskarte Senegal © 2007 HLS und Kohli Kartografie, Bern.
Quellen und Literatur
- EDA, Dok.