Der Bundesrat anerkannte am 11. August 1960 die Unabhängigkeit der ehemaligen französischen Kolonie Tschad, nahm 1963 diplomatische Beziehungen auf und schloss 1967 ein bilaterales Abkommen über Handel, Investitionsschutz und technischer Zusammenarbeit ab. Der wirtschaftliche Austausch blieb bescheiden: 2010 exportierte die Schweiz Güter im Wert von 1,76 Mio. Franken, importierte aber kaum etwas. Tschad wurde 1964 zu einem Schwerpunktland der Entwicklungshilfe.
Die Schweiz arbeitete mit dem Tschad eng zusammen, zuerst dank privater Organisationen und religiöser Missionen, dann durch technische und humanitäre Hilfe des Bundes in den Bereichen ländlicher Entwicklung, Bildung und Gesundheit. Die Hilfe wurde ab 1962 kontinuierlich verstärkt, ausser während des Bürgerkriegs von 1979-1982. 2010 unterstützte die Schweiz den Tschad mit 13,86 Mio. Franken. Als eines der ersten Länder profitierte der Tschad ab 1988 vom Schweizer Ausgleichsfinanzierungsprogramm, das die tiefen Baumwollpreise korrigierte. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wirkten sich der innere bewaffnete Widerstand und die Krise in der Nachbarprovinz Darfur (Sudan) negativ auf die Stabilität des Landes aus. Im Tschad waren 1970 rund hundert und 2010 88 Schweizer Staatsangehörige (davon 25 Doppelbürger) ansässig, also relativ viele für die Region. 2010 lebten 94 Tschader und Tschaderinnen in der Schweiz.