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Uganda

Situationskarte Uganda © 2007 HLS und Kohli Kartografie, Bern.
Situationskarte Uganda © 2007 HLS und Kohli Kartografie, Bern.

Nachdem die wichtigsten Königreiche Buganda und Bunyoro unter britischer Einfluss geraten waren, wurde 1896 ganz Uganda ein britisches Protektorat. 1962 erlangte es seine Unabhängigkeit. Der Bundesrat anerkannte diese am 9. Oktober desselben Jahres, stellte 1966 diplomatische Beziehungen her und eröffnete 1972 in der Hauptstadt Kampala ein Konsulat. In den 1950er Jahren nahm die Zahl der Schweizer Bürger, darunter katholische Missionare, Entwicklungshelfer und Firmenchefs, auf einige Dutzend Personen zu, blieb während der Jahrzehnte des Terrors und der Bürgerkriege gering und stieg erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wieder an: 2010 lebten 110 Schweizer in Uganda und 167 Ugander in der Schweiz. 1965 begannen die Verhandlungen über das 1971 abgeschlossene bilaterale Abkommen über Investitionsschutz. Zu Beginn der langen Schreckensherrschaft unter Idi Amin Dada und der Hungersnöte beschloss der Bundesrat 1972 im Rahmen einer multilateralen Aktion, 200 Flüchtlinge asiatischer Herkunft (indische Geschäftsleute) in der Schweiz aufzunehmen. In der Folgezeit leisteten private Hilfswerke und internationale Organisationen humanitäre Hilfe in Uganda. Als der afrikanische Staat durch den Preiszerfall des Kaffees auf dem Weltmarkt schwer getroffen wurde, unterstützte die Schweiz ab 1988 das Land mittels eines Kompensationsprogramms für Exportverluste im Rohstoffhandel. Hatte die Schweiz 1981 noch ein Gesuch Ugandas um Finanzhilfe ausgeschlagen, beteiligte sie sich ab 1988 an der Zahlungsbilanzhilfe für Uganda und trat dem Club de Paris der Gläubigerländer bei. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gehörte Uganda nicht zu den Schwerpunktländern der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit und blieb als Handelspartner der Schweiz unbedeutend.

Quellen und Literatur

  • EDA, Dok.

Zitiervorschlag

Marc Perrenoud: "Uganda", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.06.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003473/2013-06-13/, konsultiert am 19.03.2024.