14.1.1863 Dielsdorf, 27.1.1935 Bülach, ref., von Dielsdorf. Sohn des Salomon, Kleinlandwirts und Viehhändlers, und der Katharina geb. Lips, von Dielsdorf. 1899 Elisabetha Meier, Tochter des Hans Konrad, Landwirts, von Bülach. Nach der Primar- und einem Jahr Sekundarschule arbeitete B. auf dem elterl. Hof und fast zwei Jahre als Notariatsgehilfe. Zugleich bildete er sich im Selbststudium weiter und veröffentlichte erste journalist. und dichter. Arbeiten. 1887-88 arbeitete B. als Redaktor am "Wehntaler", in Bülach 1895-96 als Dienstknecht in einer Textilfabrik, 1899-1912 als Landwirt auf dem kleinen Gut des Schwiegervaters und 1912-28 als Bezirksrichter (Präs. 1912-15), 1895-1928 zudem als Redaktor der "Bülach-Dielsdorfer-Wochenzeitung" in Nachfolge von Friedrich Scheuchzer. B., bis 1893 Aktuar des Zürcher. Bauernbundes, war vorerst Mitglied der Demokrat. Partei, 1907 Begründer der Demokrat. Bauernpartei des Bez. Bülach, 1917 Mitbegründer der kantonalzürcher. Bauernpartei (Austritt 1924). 1896-1918 wirkte er im Kantonsrat, 1915-28 im Nationalrat.
B. war einer der ersten Bauernführer des Kantons, der die wirtschaftlich bedrohte Bauernschaft zu stärken suchte und ihre unabhängige polit. Organisation anstrebte. Dabei vertrat er zunehmend eine Abwehrideologie mit autoritären und antimodernist. Zügen, warnte vor geistiger Überfremdung und Vermassung und stellte gegen diese Bedrohung einen gesunden und starken Bauernstand. Zur Stärkung des bäuerl.-ländl. Einflusses setzte sich B. für den Proporz ein und war Mitinitiant der Fonjallaz-Initiative. Er bekämpfte staatssozialist. Tendenzen, war ein entschiedener Gegner des Landesstreiks, vertrat eine rigorose Sparpolitik und lehnte das Frauenstimmrecht sowie den Völkerbund ab. Sein schwieriger Charakter verhinderte einen grösseren persönl. Einfluss. In seiner von der Kritik beachteten Lyrik feierte B. traditionelle Werte und Tugenden wie Heimat, Natur, Bauernstand und Bauernarbeit.