26.7.1837 Zürich, 17.10.1888 Zürich, reformiert, von Zürich. Sohn des Anton Salomon (->). 1865 Maria Seline Gyr, Tochter des Rudolf, Bleichers. Gymnasium in Zürich, 1857-1859 Theologiestudium in Basel, ab 1859 in Zürich, 1861 Staatsexamen, 1861-1862 kunsthistorische Studien in Heidelberg und Berlin, Italienreise. Ab 1862 Verweser, 1864-1870 Pfarrer in Uster. Ab 1870 ausserordentlicher, 1877-1888 ordentlicher Professor für Kunst- und Kulturgeschichte an der Universität Zürich. 1871-1877 Geschichtslehrer am Seminar Küsnacht (ZH). Als Demokrat und Grütlianer 1868-1869 Zürcher Verfassungsrat, 1869-1884 Kantonsrat, 1872-1881 Erziehungsrat, 1875-1888 Nationalrat, 1883-1888 Mitglied des Grossen Stadtrats von Zürich. Vorstandsmitglied von Bibliotheken und eines Theaters. Als erklärter Reformtheologe zählte Friedrich Salomon Vögelin zu den Wegbereitern der Demokratischen Bewegung. Er unterstützte die Schulreformen von Johan Caspar Sieber, setzte sich als führender Grütlianer für den gesetzlichen Arbeiterschutz ein, forderte aber auch die Einführung des Proporzes für die politische Beteiligung der katholisch-konservativen Minderheit im Bundesstaat. Als Lehrer und Forscher vertrat er die historische Methode mit Arbeiten unter anderem zu Renaissance und Humanismus, war aber mehr Anreger; er suchte Wissenschaft und Volksbildung zu verbinden. Die Schaffung des Schweizerischen Landesmuseums geht auf Vögelins Initiative zurück. 1885 Dr. h.c. der Universität Basel.
Nachruf Friedrich Salomon Vögelins in Versform mit Porträt und Zeichnung von Johann Friedrich Boscovits, erschienen im Nebelspalter, 1888, Nr. 43 (Zentralbibliothek Zürich, e-periodica).
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Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 26.7.1837 ✝︎ 17.10.1888 1837-07-261888-10-17 |