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ArminKellersberger

Porträt von Armin Kellersberger. Lithografie Nr. 509 von 1896 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Porträt von Armin Kellersberger. Lithografie Nr. 509 von 1896 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

18.12.1838 Baden, 28.7.1905 Baden, kath., von Baden. Sohn des Josef, Fürsprechs, Grossrats und Vizeammanns in Baden, und der Julia geb. Brentano, von Laufenburg. 1) 1864 (1871 geschieden) Blanka Dorer, von Baden, Tochter des Ignaz Eduard Dorer, 2) 1877 Anna Maria Stolz, von Laufenburg, Tochter des Johann Baptist, Hoteliers und Ratsherrn. Kantonsschule Aarau, Rechtsstud. in Heidelberg, München und Zürich, 1864 aarg. Fürsprechexamen. Arbeit im Anwaltsbüro des Vaters, 1868-77 eigene Praxis in Laufenburg, dort 1872-74 Stadtrat, daneben stellvertretender Bezirksamtmann des Bez. Laufenburg, 1877-80 Stadtschreiber in Baden. Als Stadtammann von Baden 1881-93 wehrte K. den nach dem Nationalbahnkonkurs drohenden Ruin der Einwohnergemeinde ab, indem er ein Darlehen des Bundes erwirkte und die Ortsbürgergemeinde zur Unterstützung verpflichtete. 1875-1905 aarg. Grossrat (1880-81 und 1891-92 Präs.). 1881-1905 Ständerat (1890-91 Präs.). Der Major und Bataillonskommandant trat v.a. in militär. Fragen hervor: bei der Gotthardbefestigung und als Befürworter einer Bewaffnung des Landsturms, weswegen er auch "Landsturmvater" genannt wurde. K. gehörte zuerst dem liberalen, dann dem demokrat. Flügel des Freisinns an. Als Vizepräsident des aarg. freisinnig-demokrat. Parteivorstands wirkte er ausgleichend und strebte 1895 mit Arnold Künzli eine Fusion der Demokraten mit den Liberalen an. Als aarg. Verfassungsrat bemühte er sich 1884-85 um eine Beruhigung der durch den Kulturkampf verschärften konfessionellen Gegensätze. K. war jurist. Berater von Brown Boveri und der AG Motor (1896-1902 deren Verwaltungsrat). Er gehörte den Verwaltungsräten der Hagneck-Werke (ab 1898, Präs.), der Elektrizitätsgesellschaft Baden (1903-05) und der Schweiz. Nordostbahn (1894-1902) an. Mit seinem Schwiegersohn Alfred Meyer führte K. auf seinem Grundstück in Baden 1894-98 Grabungen durch, die bedeutende röm. Funde lieferten. Durch seine Konzilianz und das breite jurist. und polit. Tätigkeitsfeld war K. einer der angesehensten aarg. Politiker seiner Zeit.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 660
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Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Kellersberger, Armin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2024. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003774/2024-11-04/, konsultiert am 08.12.2024.