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AlexandreGavard

Porträt von Alexandre Gavard. Lithografie Nr. 85 von 1889 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Porträt von Alexandre Gavard. Lithografie Nr. 85 von 1889 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

25.3.1845 Perly-Certoux, 29.11.1898 Nizza, christkath., von Perly-Certoux. Sohn des Claude François, Primarlehrers, und der Constance-Véronique geb. Martin. 1) Angélique-Julia Girod, Tochter des Pierre, Etuimachers, 2) Antonie Roch, Tochter des Henri, Kriminalbeamten. Industrieschule und Collège in Genf, dann Vorbereitungsstudien für die Genfer Akademie. Ab 1864 Gymnasiallehrer am Collège von Carouge, dann 1872 an der Genfer Industrie- und Handelsschule. 1873 wurde G. zum Generalsekretär des Erziehungsdepartements ernannt. 1873-77 Stadtrat (Legislative) in Carouge (GE); G.s Engagement bei der Gründung der Eglise catholique nationale von Genf führte zu seiner erfolgreichen Kandidatur auf der Liste der Radikalen für den Genfer Gr. Rat im Jahr 1874. Dort trat er bei der Vorbereitung der Gesetze zur Aufhebung der religiösen Körperschaften als Berichterstatter von Staatsrat Antoine Carteret auf.

Die Karikatur Gavards Traum aus dem Carillon de Saint-Gervais, 1891 (Bibliothèque de Genève).
Die Karikatur Gavards Traum aus dem Carillon de Saint-Gervais, 1891 (Bibliothèque de Genève). […]

1877 wurde er in den Staatsrat gewählt und 1884 in den Ständerat, wo er bis 1890 blieb (1887 Präs.). An der Spitze des Genfer Baudepartements liess er sich Fehler in der Amtsführung zuschulden kommen, die ihm eine hartnäckige Verleumdungskampagne eintrugen. 1887 erhielt er das Erziehungsdepartement. Innere Zwistigkeiten der Radikalen Partei kosteten ihn seine Wiederwahl in den Staatsrat. Nachdem er auch bei den Grossratswahlen von 1890 eine Niederlage erlitten hatte, zog sich G. vorübergehend aus der Politik zurück und übte eine Vielzahl anderer Tätigkeiten aus. 1889-92 war er Redaktor der radikalen Zeitung "Le Genevois", 1892-94 Prof. für Geschichte an der Neuenburger Akademie und Chefredaktor des offiziellen Führers der Landesausstellung von 1896. 1892 wurde er wieder in den Gr. Rat und 1896 in den Ständerat gewählt. 1897 kehrte er als Leiter des Erziehungsdepartements in den Staatsrat zurück. Diese Funktion hatte er bis zu seinem Tode inne. Ab 1883 Mitglied der Freimaurerloge Fidélité et Prudence (1895-98 Meister). Er verfasste insbesondere eine "Histoire de la Suisse au XIXe siècle" (1898).

Quellen und Literatur

  • F. Ruchon, Histoire politique de Genève, 1953
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 951 f.
  • Livre du Recteur 3, 434
Weblinks
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VIAF

Zitiervorschlag

Jacques Barrelet: "Gavard, Alexandre", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2024, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003870/2024-11-11/, konsultiert am 12.12.2024.