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Basil FerdinandCurti

20.5.1804 Rapperswil (SG), 9.7.1888 Konstanz, kath., von Rapperswil. Sohn des Johann Baptist Nepomuk und der Maria Elisabeth Karolina geb. Helbling. 1) 1838 Rosina Margareta Finger (1810-44), aus einer Frankfurter Kaufmannsfam., 2) 1850 Ida Luise Hérosé (1817-89), Fabrikantentochter aus Konstanz. Gymnasium in Sitten, Solothurn und Luzern, dort Schüler von Ignaz Paul Vital Troxler, 1822 Ausweisung aus Luzern wegen radikaler Agitation. 1822-25 Stud. der Theologie, Geschichte, Sprachen und v.a. des Rechts in Würzburg, Heidelberg und Göttingen (ohne Abschluss). 1826-31 erfolgreicher Anwalt in St. Gallen, 1831-35 in Lichtensteig und bis 1866 wieder in St. Gallen. 1835-59 und 1861-66 liberaler St. Galler Grossrat, 1839-59 Regierungsrat (Militär- und Justizdep., fünfmal Landammann), 1859-61 Verfassungsrat, 1859-66 radikal-liberaler Nationalrat, dann Rückzug aus der Politik. Als leidenschaftl. Vertreter der Spätaufklärung, der patriot. Bewegung, der absoluten Staatsgewalt und des vermeintlich gottgewollten Fortschritts bekämpfte C. den Einfluss der Kirche in Erziehung und Politik, die Gründung des Bistums St. Gallen, den Sonderbund und das Zweikammersystem des Bundesstaats. Anfänglich begeisterter Parteigänger der Liberalen wie Gallus Jakob Baumgartner, Matthias Hungerbühler und Johann Baptist Weder, distanzierte er sich später von diesen durch seine radikal-idealist. Politik. In seiner Amtszeit als Regierungsrat prägte der führende Politiker des Kt. St. Gallen Militär- (1852) und Strafgesetz (1857).

Quellen und Literatur

  • W. Näf, Landammann Basil Ferdinand C., 1804-1888, 1923
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 547 f.
  • «Die Landammänner des Kt. St. Gallen, 1. Tl.: 1815-1891», in NblSG 111, 1971, 21
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Zitiervorschlag

Alois Stadler: "Curti, Basil Ferdinand", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.03.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003968/2004-03-16/, konsultiert am 15.11.2024.