1.4.1871 Heerbrugg (Gemeinde Balgach), 15.3.1935 Sinaiwüste (Flugzeugabsturz), reformiert, von Balgach. Sohn des Jakob (->). 1896 Vera Kuster, Tochter des Anton, Bankiers. Kantonsschule St. Gallen, Handelsschule Neuenburg. 1905 übernahm Ernst Schmidheiny mit seinem Bruder Jakob (->) die väterliche Ziegelei. 1910 gehörte er zu den Mitgründern der E.G. Portland, des dritten, erfolgreichen schweizerischen Zementkartells. 1912-1925 amtierte er als Vizepräsident des Verwaltungsrats der Zürcher Ziegeleien. 1913 band er die Zementfabrik Holderbank in das Kartell ein und teilte sie 1930 in die Holderbank Financière Glarus AG sowie zwei Fabrikationsgesellschaften auf, die alle unter seiner Leitung standen. 1920 erwarb Schmidheiny die Aktienmehrheit an der Eternit AG in Niederurnen. Er baute eine internationale Zement- und Eternitproduktion (Europa, Südamerika, Naher Osten) auf, wobei er mit seinem dänischen Konkurrenten zusammenarbeitete, sodass die Kartellierung auch international zur Grundlage seiner Unternehmenspolitik wurde. Schmidheiny war Mitgründer der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke und Förderer der sankt-gallischen Elektrizitätsversorgung. 1905-1918 wirkte er als St. Galler FDP-Kantonsrat, 1911-1919 als Nationalrat. 1915-1917 leitete er das Kompensationsbüro, das während des Kriegs Tauschgeschäfte mit Deutschland aushandelte. Oberstleutnant.
Quellen und Literatur
- H.O. Staub, Von Schmidheiny zu Schmidheiny, 1994, 30-61
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 1.4.1871 ✝︎ 15.3.1935 1871-04-011935-03-15 |