11.6.1872 St. Gallen, 26.2.1962 Lugano, reformiert, von Russikon. Sohn des Johann Heinrich, Eisenbahnbeamten, und der Karolina geborene Wieser. 1901 Helene Taeschler, Tochter des Emil, Fotografen. Gymnasium in St. Gallen und Lausanne. 1891-1892 Redaktor und Journalist bei den "Aargauer Nachrichten", 1892-1895 beim "Zofinger Tagblatt", 1896-1920 beim demokratischen "St. Galler Stadt-Anzeiger". 1900-1920 St. Galler Kantonsrat, 1908-1920 Gemeinderat von St. Gallen, 1911-1928 Nationalrat (sozial-politische Gruppe), 1920-1930 Regierungsrat (Erziehungsdepartement). Als Grütlianer war Otto Weber 1901 gegen die Fusion des Grütlivereins mit der SP. Ab 1920 präsidierte er die St. Galler Demokratische und Arbeiterpartei. Er versuchte, die soziale Frage auf dem Weg der Sozialreform sowie durch soziales Engagement des Staats zu lösen und arbeitete mit ähnlich gesinnten Katholisch-Konservativen zusammen. Weber setzte sich mit Caspar Decurtins für die Ostalpenbahn ein. 1913 reichte er im Nationalrat eine Motion zur Einführung einer Alters- und Invalidenversicherung ein, 1922 forderte er mit einem Postulat eine eidgenössische Ordnung der Arbeitslosenfürsorge. Weber war 1915-1920 Präsident des Föderativverbands eidgenössischer Beamter, Angestellter und Arbeiter.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 11.6.1872 ✝︎ 26.2.1962 1872-06-111962-02-26 |