21.11.1843 Stettfurt, 26.8.1915 Stettfurt, reformiert, von Stettfurt. Sohn des reichen Gutsherrn, Oberrichters und Kantonsrats Johann Jakob. Enkel von Johann Rudolf Wegelin. 1876 Anna Gertrud Lüti, Tochter des Jakob, Kaufmanns. 1862-1863 Studium der Philosophie in Zürich und Heidelberg, 1863-1867 Rechtsstudium in Heidelberg, Leipzig, Berlin und Zürich. 1867 Dr. iur., 1869 thurgauisches Anwaltspatent. Bis 1895 Anwalt in Frauenfeld, verfolgte Jakob Huldreich Bachmann zudem eine Karriere als Richter: 1871-1872 Vize-Verhörrichter, 1872-1893 Bezirksrichter (1873-1893 Präsident), 1894-1895 Ober- und 1896-1904 Bundesrichter (1902-1904 Präsident); 1878-1889 Mitglied des kantonalen Kriegsgerichts, 1890-1899 Grossrichter der 7. Division (Major). 1875-1896 wirkte Bachmann im thurgauischen Kantonsrat. 1880 gehörte er dem thurgauischen Zentralkomitee gegen eine erneute Bundesreform an. 1881-1895 sass Bachmann im Nationalrat (Präsident 1895). Er galt bei seiner Wahl als "konservativ angehaucht". In der Bundesversammlung war er zunächst der Mitte, dann dem liberal-demokratischen Flügel zuzurechnen. Sowohl im Rat wie in der Volksabstimmung bekämpfte der Grossgrundbesitzer und Bankier das neue Schuldbetreibungs- und Konkursgesetz erfolglos. Ab 1872 war er Verwaltungsrat der Thurgauischen Hypothekenbank (1880 Mitglied der Kommission, ab 1884 deren Präsident), 1878-1894 der Nordostbahn (ab 1890 Präsident, 1894 auf Betreiben von Adolf Guyer-Zeller ersetzt). Der religiöse Bachmann war 1870-1895 Mitglied der evangelischen Synode sowie 1878-1895 des Kirchenrats. 1890 stiftete er den Helm des Stettfurter Kirchturms samt vier Glocken; 1906 legte er den finanziellen Grundstein für ein neues Pfarrhaus.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 21.11.1843 ✝︎ 26.8.1915 1843-11-211915-08-26 |