6.12.1799 Herisau, 30.5.1875 Herisau, reformiert, von Herisau. Sohn des Bartholome, Kaufmanns, und der Anna Ramsauer. 1830 Albertina Meyer, Tochter des Laurenz, Appreturbesitzers in Herisau. Nach dem frühen Tod des Vaters gab Johann Heinrich Tanner seine Ambitionen auf ein Medizinstudium auf und half ab 1815 im Spezereiladen der Mutter mit. 1816 trat er ins Textilhandelshaus Müller & Cie. in Herisau ein und arbeitete 1819-1826 als Commis und Buchhalter in dessen Genueser Filiale. Dann wurde er Nachfolger seines Bruders Bartholome in der Pariser Filiale des Textilhandelsgeschäfts Gebr. Schiess in Herisau und 1827 Teilhaber von Bartholomes Textilexportfirma in Herisau und Paris. Daneben war Tanner 1831-1839 Ausserrhoder Ratsschreiber, 1832-1850 Mitglied des zweifachen Landrats, 1839-1842 Landesstatthalter, 1839-1843 Tagsatzungsgesandter, 1842-1850 Landammann, 1851-1853 gemässigt liberaler Nationalrat, 1858-1859 Vizepräsident der kantonalen Revisionskommission und 1859-1864 Vizepräsident des Obergerichts. Als Landammann präsidierte er die Landesschul- und die Militärkommission. 1836 gründete er die Casinogesellschaft Herisau mit. Er war Verwaltungsrat der Ersparniskasse Herisau, Unterhändler bei den Postregalablösungsverhandlungen 1848 und 1853-1855 Mitglied der Eisenbahnkommission für eine Bahnverbindung Herisau-St. Gallen. Tanner war Politiker gegen seinen Willen, übernahm aber gewissenhaft die ihm auferlegten Ämter. Sein Unternehmen baute er zu einem führenden Ostschweizer Exporthaus aus.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 6.12.1799 ✝︎ 30.5.1875 1799-12-061875-05-30 |