6.6.1801 Geuensee, 5.4.1862 Luzern, katholisch, von Büron und ab 1859 von Luzern. Sohn des Jost, Schneiders und Kleinlandwirts, und der Maria Anna geborene Häneli. 1828 Sophia Neumann, Tochter des Johann Nepomuk, Hofgerichtsrats in Freiburg im Breisgau. Gymnasium, Lyzeum, theologische Studien in Luzern, 1823-1826 Medizinstudium in Genf, Freiburg im Breisgau und Paris, 1826 Luzerner Ärzteexamen. Arzt in Büron, ab den 1830er Jahren in Luzern. 1830 Führer der Regenerationsbewegung im Surental. 1830-1831 Verfassungsrat, 1831-1841 und 1847-1862 Luzerner Grossrat, 1831-1837 Kleinrat, 1847-1852 Regierungsrat (Polizei), 1831-1838 und 1848-1852 Mitglied des Erziehungsrats (1849-1852 Präsident). 1833-1834, 1838 und 1848 Tagsatzungsgesandter, 1833 eidgenössischer Kommissar in Basel, 1848 Mitglied der Bundesrevisionskommission, 1848-1852 Nationalrat (zweiter Präsident). 1834-1844 Redaktor des "Eidgenossen" und des "Eidgenossen von Luzern". Jakob Robert Steiger war ein führender Repräsentant der radikalen Richtung des Luzerner Liberalismus. 1844 gehörte er zu den Initianten der Vetobewegung gegen die Jesuitenberufung und beteiligte sich an der Vorbereitung des Ersten Freischarenzugs. Beim Zweiten Freischarenzug von 1845, den er vom Aargau aus mitorganisiert hatte, wurde er gefangen genommen und in einem aufsehenerregenden Prozess zum Tode verurteilt. Er konnte fliehen und liess sich in Winterthur nieder. Nach dem Sonderbundskrieg zählte er in Luzern zu den Wortführern des freischärlerischen Radikalismus. Er gab den Anstoss zur Aufhebung der Klöster St. Urban und Rathausen. 1843-1847 Präsident der Helvetischen Gesellschaft, 1834-1839 und 1855-1859 der Ärztegesellschaft Luzern, 1854-1862 Schulrat des Eidgenössischen Polytechnikums.