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MarcRuchet

Porträt des Bundesrats, um 1900 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).
Porträt des Bundesrats, um 1900 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).

14.9.1853 Saint-Saphorin-sur-Morges, 13.7.1912 Bern, ref., von Bex. Sohn des Charles, Lehrers, und der Lina Elise geb. Bäurlin. Anna-Rosa Hartmann, Tiermalerin, Tochter des Charles. R. studierte Recht in Lausanne und Heidelberg und schloss 1875 in Lausanne mit dem Lizenziat ab. In der Kanzlei von Louis Ruchonnet absolvierte er ein Praktikum, machte 1878 das Anwaltspatent, wurde Ruchonnets Partner und verkehrte mit Eugène Ruffy und Ernest Decollogny. 1886-88 sass er im Verwaltungsrat der Eisenbahngesellschaft Suisse Occidentale-Simplon und 1890-99 in jenem der Jura-Simplon-Bahn. Seine polit. Karriere begann 1882 als radikaler Abgeordneter im Waadtländer Grossrat, den er 1887 präsidierte und in dem er bis 1893 verblieb. 1887-93 und 1896-99 gehörte er dem Ständerat an. Als Staatsrat 1894-99 (Erziehungs- und Kirchendirektion) war er an der Einführung des kostenlosen Kindergartens sowie am ersten Denkmalschutzgesetz in der Schweiz beteiligt. 1899 wurde R. in den Bundesrat gewählt. 1900-03, 1906-10 und 1912 stand er dem Dep. des Innern, 1904 dem Finanz- und Zolldepartement vor. Als Bundespräsident leitete er 1905 und 1911 das Polit. Departement. R.s Name bleibt mit dem Bundesgesetz über die Forstpolizei von 1902 und der Gründung der Schweiz. Vereinigung für Heimatschutz 1905 verbunden. Der Tod seiner Frau 1909 und seine angeschlagene Gesundheit setzten ihm stark zu. Wenige Tage nach seinem Rücktritt 1912 verstarb er. Oberstleutnant der Militärjustiz. Mitglied der Studentenverbindung Helvetia und der Freimaurerloge La Liberté.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 837
  • Altermatt, Bundesräte, 285-289
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Zitiervorschlag

Nicole Meystre-Schaeren: "Ruchet, Marc", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.05.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004361/2012-05-25/, konsultiert am 28.03.2024.