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FritzCourvoisier

Porträt von Fritz Courvoisier. Heliogravüre nach einer Daguerreotypie, um 1850 (Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel).
Porträt von Fritz Courvoisier. Heliogravüre nach einer Daguerreotypie, um 1850 (Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel).

1.6.1799 La Chaux-de-Fonds, 10.12.1854 Neuenburg, ref., von Le Locle. Sohn des Louis, Uhrenfabrikanten, und der Julie Houriet. Anna Rothpletz, Tochter des Johann Jakob, Schultheissen in Aarau, und der Rosalie Müller (Nanette Rothpletz). C. besuchte die Grundschule im Pensionat seines Cousins, des Pfarrers Charles-Henri C., in Couvet. 1813-15 absolvierte er das Gymnasium in Basel, dann eine Uhrmacherlehre. Er reiste während 15 Jahren für die Uhrenfabrik seiner Fam. durch Europa, bis in die Türkei und nach Ägypten. In dieser Zeit übernahm er liberales und republikan. Gedankengut. 1831 wurde er in das Corps législatif in Neuenburg gewählt. Im Sept. gleichen Jahres nahm er am Aufstand gegen die Regierung teil, hielt sich aber vom Dezemberaufstand fern, um die Gemüter zu beruhigen und um das Abkommen vom 27. Sept. mit den Royalisten und den Vertretern der Eidgenossenschaft einzuhalten. Im Auftrag der Revolutionäre begab er sich zum Präs. der Tagsatzung nach Luzern, um eine Intervention der Eidgenossenschaft zugunsten Neuenburgs zu bewirken, was ihm aber nicht gelang. C. wurde zu zwei Jahren Verbannung verurteilt. Das Exil verbrachte er in La Ferrière und Biel. Erst 1839 kehrte er nach La Chaux-de-Fonds zurück und eröffnete seine eigene Uhrenmanufaktur, unabhängig von der seiner konservativen Brüder. Er kämpfte für die Emanzipation seines Kantons und nahm im Jan. 1848 als allgemein anerkannter Anführer der örtl. Republikaner an der Gründung der patriot. Kommission in La Chaux-de-Fonds teil. Am 29. Febr. 1849 wurde er zum Kommandanten der Truppen ernannt, die am folgenden Tag zum Schloss Neuenburg marschierten, um die royalist. Regierung zu stürzen und die Republik auszurufen. Als er zum kant. Polizeichef vorgeschlagen wurde, lehnte er ab und übernahm erneut die Leitung seiner Fabrik. 1851-54 war er Abgeordneter der Radikalen im Nationalrat. 1852 wurde er zum Oberstleutnant im Generalstab der eidg. Armee befördert. Bis zu seinem Tod war er bestrebt, die Eisenbahnlinie Jura Industriel (im Neuenburger Jura) zu fördern und war Mitglied des Gr. Rates von Neuenburg.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 892
  • Biogr.NE 2, 93-98
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Kurzinformationen
Variante(n)
Frédéric-Alexandre Courvoisier (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 1.6.1799 ✝︎ 10.12.1854

Zitiervorschlag

Eric-André Klauser: "Courvoisier, Fritz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.08.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004462/2005-08-17/, konsultiert am 08.06.2023.