de fr it

GustavMüller

14.4.1860 Biel, 24.5.1921 Bern, ref., von Wiler bei Utzenstorf. Sohn des Johann, Mathematiklehrers in Bern und später Besitzers der Brauerei Seefels in Biel. Therese Schwarzenbach, Tochter des Valentin, Prof. an der Univ. Bern. Schulen in Bern, 1879-84 Notariatsstud. an der Univ. Bern, 1884 Notariatspatent. 1884-91 Notar bei der Schweiz. Volksbank, 1891-95 Sekretär-Adjunkt im Eidg. Post- und Eisenbahndepartement. 1895-1920 Gemeinderat der Stadt Bern (Finanz-, dann Baudirektion, 1918-20 Stadtpräs.), 1898-1921 Berner Grossrat, 1910-19 Vizepräs. der SP des Kt. Bern, 1919 Präs. der SP Schweiz, 1911-21 Nationalrat (1920-21 Vizepräs.). Ursprünglich Sekr. der Berner Freisinnigen, trat M. 1890 nach intensiver Auseinandersetzung mit sozialist. Theorien auf Anregung Albert Stecks in die SP über. Als Mitglied der Stadtberner Exekutive betrieb er in der Zeit des 1. Weltkriegs eine den Bedürfnissen breiter Bevölkerungsschichten Rechnung tragende Kommunalpolitik. Im Nationalrat gehörte er zu den Gegnern des Völkerbundsbeitritts der Schweiz und zu den Befürwortern einer direkten Bundessteuer bzw. einmaligen Vermögensabgabe. Sein Eintreten für die friedl. Lösung sozialer Konflikte und für die Landesverteidigung trug ihm innerhalb seiner Partei die Gegnerschaft des linken Flügels ein. Verwaltungsrat der Bern-Neuenburg- und der Bern-Worb-Bahn sowie der Bern. Kraftwerke. Oberstleutnant.

Quellen und Literatur

  • Berner Tagwacht, 25.5. und 30.5.1921
  • E. Gruner, Bundesversammlung 1, 205 f.
  • Dok. zum Landesstreik, hg. von W. Gautschi, 1971, 369-372
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Peter Stettler: "Müller, Gustav", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.02.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004620/2009-02-02/, konsultiert am 16.01.2025.