
18.7.1802 Lyon, 1.7.1870 Neuenburg, von Neuenburg, Les Bayards (heute Gem. Val-de-Travers) und La Côte-aux-Fées. Sohn des Jean-Jacques, Kaufmanns, und der Susanne-Henriette geb. Blanc. Susanne-Isaline P., seine Cousine ersten Grades, Tochter des Charles-Frédéric, Geschworener (justicier) in Les Bayards. Kindheit in Lyon, Stud. in Lyon und Paris, 1821 Bakkalaureat in Geisteswissenschaften, 1824 in Jura, Abbruch des Anwaltspraktikums. 1828 Drucker und Lithograf, 1828-35 Leiter eines lithograf. Ateliers in Paris. P. nahm im Juli 1830 an der Revolution teil, verliess Frankreich 1835 und war bis 1848 als Advokat in La Chaux-de-Fonds tätig, wo er in liberalen Kreisen verkehrte. 1847-48 gehörte er dem Corps législatif an. Am 1.3.1848, dem Tag der Neuenburger Revolution, wurde P. Präs. der provisor. Regierung und am 17. und 25.3. vom Volk in den Verfassungsrat gewählt, der sich fast ausschliesslich aus Republikanern zusammensetzte. Er war der Hauptautor der Kantonsverfassung von 1848. 1848-60, 1863 und 1869 präsidierte P. als gemässigter Radikaler den Staatsrat (Justizdep., später Dep. des Äusseren). 1848, 1852 und 1857 war er Mitglied der Gesetzgebungskommission, 1848-58 Neuenburger Grossrat und 1854-69 Nationalrat. 1857 wohnte P. dem Abschluss des Pariser Vertrags bei, mit dem der Kg. von Preussen auf alle Rechte an Neuenburg verzichtete. 1848-58 redigierte er wichtige Neuenburger Gesetzbücher, so 1853-55 das Neuenburger Zivil- und 1855 das Strafgesetzbuch. Das Zivilgesetzbuch bildete die erste offizielle und schriftl. Vereinheitlichung des Neuenburger Privatrechts; es blieb bis 1912 in Kraft. P. verfasste 1848-50 auch die Gesetze zum Hypothekarwesen, 1851-52 zur Säkularisierung des Zivilstands und zur Reorganisation des Justizapparats.