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PaulSpeiser

Porträt von Paul Speiser. Lithografie Nr. 102 von 1889 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Porträt von Paul Speiser. Lithografie Nr. 102 von 1889 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

16.10.1846 Basel, 13.10.1935 Basel, reformiert, von Basel. Sohn des Johann Jakob (->). 1) 1873 Salome Sophie Sarasin, 2) 1884 Elisabeth Sarasin, beide Töchter des Karl Sarasin. Schwager von Reinhold Sarasin, Paul Sarasin, Alfred Sarasin und Andreas Heusler. Ab 1864 Rechtsstudium in Basel, Göttingen, Berlin und Bonn, 1868 Promotion, 1870 Notar. 1870-1871 Aufenthalte in Le Havre und London, 1872 eigene Advokatur. Ab 1873 Privatdozent, 1876-1891 ausserordentlicher, 1891-1895 ordentlicher Professor für Handels- und Steuerrecht, 1898-1918 Dozent an der Universität Basel. 1875-1878 Präsident des Zivilgerichts, 1904-1907 Appellationsrichter. 1873-1878 liberaler Basler Grossrat, 1878-1884, 1886-1902 und 1907-1914 Regierungsrat (ab 1878 Erziehung, 1881-1884 Justiz, ab 1886 Finanzen), 1889-1896, 1902-1911 und 1915-1919 Nationalrat (1907-1908 Präsident), Mitglied der liberal-demokratischen Fraktion, 1897 Bundesratskandidat, Mitglied der Kommission für das ZGB, für die Bundesverwaltungsreform 1895 und das Kriegssteuergesetz 1915, bundesrätlicher Finanz- und Rechtsberater, etwa für den Gotthardvertrag 1913, Delegierter an den Kongressen für internationales See- und Wechselrecht in Antwerpen 1885 und Brüssel 1888. In Basel sanierte Paul Speiser mit einer klugen Anlagepolitik und einer straffen Steuergesetzgebung den Staatshaushalt. Er zeichnete für das Schulgesetz von 1880 sowie für die Förderung staatlicher Betriebe, etwa der Strassenbahn, verantwortlich. In Sachfragen überschritt er oft Parteigrenzen und befürwortete etwa die Abschaffung des Basler Ratsherrenregiments. Auf nationaler Ebene vertrat Speiser wie sein Vater die Verstaatlichung der Eisenbahn, die er als Präsident der Subkommission für den Rückkauf der Eisenbahnen auch umsetzte. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel in der "Zeitschrift für Schweizerisches Recht". 1909-1935 Verwaltungsratspräsident der Vereinigten Schweizerischen Rheinsalinen und 1914-1935 als Mitgründer der Schweizerischen Sodafabrik Zurzach, Verwaltungsrat der Bank in Basel, der Basler Handelsbank, der Sandoz, der Schweizerischen Reederei, der Basler Versicherungen und der Schweizerischen Centralbahn bzw. der SBB. 1914 Dr. phil. h.c. der Universität Basel.

Quellen und Literatur

  • Erinnerungen aus meiner öffentl. Tätigkeit von 1875-1919, 1935
  • Nachlässe in: StABS, SWA
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 462 f.
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Patricia Zihlmann-Märki: "Speiser, Paul", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.05.2024. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004706/2024-05-14/, konsultiert am 24.01.2025.