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HansStreuli

Hans Streuli in seinem Büro. Fotografie von Walter Studer, 1954 © Peter Studer, Bern.
Hans Streuli in seinem Büro. Fotografie von Walter Studer, 1954 © Peter Studer, Bern.

13.7.1892 Zürich, 23.5.1970 Aarau, von Richterswil und Wädenswil. Sohn des Jean, Malermeisters, und der Susette geborene Schmidt. 1922 Clara Pünter. Naturwissenschaftliches Gymnasium in Lausanne, 1916 diplomierter Architekt der ETH Zürich, 1918 eigenes Architekturbüro in Wädenswil. 1928-1935 FDP-Gemeindepräsident von Richterswil, 1935-1953 Zürcher Regierungsrat (Finanzdirektor). Nach dem Scheitern der eidgenössischen Altersvorsorge 1931 lehnte das Stimmvolk 1941 Hans Streulis Vorschlag einer kantonalen AHV ab. Seine Steuerreform, die die Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinde neu regelte, nahm der Zürcher Souverän 1952 an. 1953 erfolgte die Wahl von Streuli, der nie in einem Parlament sass, zum Nachfolger des Sozialdemokraten Max Weber in den Bundesrat, wo er das Finanz- und Zolldepartement übernahm (1957 Bundespräsident). Auf bürgerlichen Druck hin verzichtete Streuli darauf, die Kantonsanteile an den Bundeseinnahmen aufzuheben, schaffte die Luxussteuer ab und senkte die Höchstbesteuerungssätze; im Wesentlichen blieb damit das Steuersystem der Kriegsjahre bestehen. Nach seinem Rücktritt als Bundesrat 1959 präsidierte Streuli die Nationale Gesellschaft zur Förderung der industriellen Atomindustrie, die Eidgenössische Bankenkommission, die Pestalozzi-Stiftung und das Schweizer Spital in Paris. Streuli war Präsident des Organisationskomitees der Schweizerischen Landesausstellung 1939 und erhielt dafür 1940 den Ehrendoktortitel der Universität Zürich (Dr. oec. publ. h.c.). Der als eher wortkarg und undiplomatisch beschriebene Streuli fiel durch grosse Sachkompetenz auf und legte die Grundlage für spätere Finanzreformen.

Quellen und Literatur

  • Altermatt, Bundesräte, 458-462
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 13.7.1892 ✝︎ 23.5.1970

Zitiervorschlag

Katja Hürlimann: "Streuli, Hans", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.07.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004713/2012-07-02/, konsultiert am 19.03.2024.