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HenriMonod

Bildnis Henri Monod. Öl auf Leinwand von Louis Arlaud, um 1820 (Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne; Fotografie Jean-Claude Ducret).
Bildnis Henri Monod. Öl auf Leinwand von Louis Arlaud, um 1820 (Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne; Fotografie Jean-Claude Ducret).

20.1.1753 Morges, 16.9.1833 Morges, reformiert, von Vullierens, Morges und Chardonne. Sohn des Emmanuel, Richters am Konsistorium und Vogtei-Einnehmers, und der Catherine Marie Perronnet. Herr von Bioley-Magnoux. Marie-Eléonore Bourgeois, Tochter des Louis, Kaufmanns in England. 1773 studierte Henri Monod Recht in Tübingen, wo er mit Frédéric-César de La Harpe Freundschaft schloss, 1776 promovierte er in Valence. 1777 amtierte er als Advokat an der welschen Appellationskammer in Bern, 1778 als Salzfaktor. Monod war Beisitzer des Vogtgerichts und Rat in Morges, als die Affäre um den Grand Chemin ausbrach, eine 1782-1792 geführte Auseinandersetzung zwischen Bern und Morges über das Strassennetz. Diese Schwierigkeiten führten ihm die Unterjochung seiner Heimat vor Augen. Zuerst versuchte er, mit Hilfe der alten Rechte und Privilegien die Ansprüche Berns einzudämmen. Nachdem seine Bemühungen bei den Berner Magistraten erfolglos geblieben waren, willigte er schliesslich ein, die Waadtländer Revolution anzuführen in der Hoffnung, sie in Schranken halten und Anarchie abwenden zu können. Am 17. Januar 1798 wurde Monod gemeinsam mit Philippe Secretan Präsident des Zentralkomitees, der späteren Provisorischen Versammlung der Waadt. Im März 1798 übernahm Monod das Präsidium der Verwaltungskammer des Kanton Léman. Wegen des Staatsstreichs vom 7. Januar 1800 trat er zurück und zog mit seiner Familie für zwei Jahre nach Paris. Im Sommer 1802 trat Monod das Amt des Präfekten des Kantons Léman an und kämpfte gegen die Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung. 1802 gehörte er der Consulta an. Anschliessend präsidierte er die provisorische Kommission, welche die Behörden des neuen Kantons einzusetzen hatte. Im März 1803 wurde er auf Lebzeit in den Waadtländer Grossen Rat gewählt und im April folgte die Ernennung zum Vorsitzenden des Kleinen Rats, doch trat Monod ein paar Monate später von beiden Räten zurück. Er widmete sich dem Schreiben und der Geschichte und lebte wiederum in Paris. Zwei offizielle Missionen der Waadtländer Regierung, 1808 nach Paris und 1810 nach Basel, unterbrachen seinen Ruhestand. Im April 1811 wurde Monod erneut in den Kleinen Rat gewählt. 1813 plädierte er bei Zar Alexander I. für die Waadtländer Anliegen und 1813-1815 vertrat er den Kanton Waadt bei der Tagsatzung in Zürich. Er amtierte als erster Landammann des Kantons Waadt. 1830 zog er sich definitiv aus der Regierung zurück. Monod engagierte sich in einer Zeit der politischen Instabilität an vorderster Front für sein Land. Er war als gemässigter Politiker bestrebt, Ordnung und Gleichheit unabhängig von äusserer Einflussnahme – insbesondere auch von Seiten Frankreichs – sicherzustellen. Als Memoirenschreiber und Historiker wollte er ebenfalls über sein eigenes Tun und Handeln Rechenschaft ablegen.

Quellen und Literatur

  • L'histoire du canton de Vaud, 4 Bde., Ms., 1808 (BCUL)
  • Souvenirs inédits, hg. von J.-C. Biaudet, L. Junod, 1953
  • Mémoires du Landamman Monod pour servir à l'histoire de la Suisse en 1815, hg. von J.-C. Biaudet, M.-C. Jequier, 3 Bde., 1975
  • J.-C. Biaudet, «Henri Monod et la Révolution vaudoise de 1798», in RHV, 1973, 89-155
  • C. Chuard, 1798: à nous la liberté, 1998
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 20.1.1753 ✝︎ 16.9.1833

Zitiervorschlag

Fabienne Taric Zumsteg: "Monod, Henri", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.11.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004797/2008-11-27/, konsultiert am 17.04.2024.