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GertrudeGirard-Montet

Anlässlich der Konferenz vom 1. Februar 1971 mit Bundesrat Pierre Graber (links) und dem Vizepräsidenten der Waadtländer Regierung, Edouard Debétaz (Schweizerisches Nationalmuseum, Actualités suisses Lausanne).
Anlässlich der Konferenz vom 1. Februar 1971 mit Bundesrat Pierre Graber (links) und dem Vizepräsidenten der Waadtländer Regierung, Edouard Debétaz (Schweizerisches Nationalmuseum, Actualités suisses Lausanne). […]

9.1.1913 La Tour-de-Peilz, 25.11.1989 Vevey, ref., von Martigny. Tochter des Frédéric, Kaminfegermeisters, und der Fanny geb. Murisier. Pierre Girard, Inhaber eines Malereigeschäfts. M. wuchs in einer liberalen Fam. auf und verbrachte einen Studienaufenthalt in Paris. Nach der Heirat arbeitete sie im Betrieb ihres Gatten. In den 1960er Jahren war M. für Radio Suisse Romande tätig und schrieb regelmässig Beiträge für die Zeitschrift "Femmes suisses et le mouvement féministe". Ab 1957 in der Stimmrechtsbewegung engagiert, leitete M. 1960-68 den kant. Verband der waadtländ. Frauenstimmrechtsvereine. 1968-77 war sie Zentralpräs. des Schweiz. Verbands für Frauenstimmrecht (ab 1971 Schweiz. Verband für Frauenrechte). Unter ihrer Leitung protestierte der Verband 1968 gegen die Unterzeichnung der europ. Menschenrechtskonvention, da der Bericht des Bundesrats einen Vorbehalt wegen der fehlenden polit. Rechte der Frauen vorsah. Diese Intervention beschleunigte die Ausarbeitung einer neuen Abstimmungsvorlage zur Einführung des Frauenstimmrechts, an der auch der Verband beteiligt war. Im Vorfeld der Abstimmung vom 7.2.1971 engagierte sich M. im befürwortenden Aktionskomitee. Als Waadtländerin ab 1959 in kant. und kommunalen Angelegenheiten stimm- und wahlberechtigt, wurde sie 1961 ins Gemeindeparlament von La Tour-de-Peilz gewählt. 1971 kandidierte M. auf der FDP-Liste für den Nationalrat, rückte 1974 als Ersatzfrau nach und trat 1983 nach zweimaliger Wiederwahl zurück. Im Nationalrat engagierte sie sich v.a. in wirtschafts- und sozialpolit. Fragen. 1975-83 gehörte sie der Parlamentarierdelegation beim Europarat an. 1976 wurde sie zur Präs. der Eidg. Kommission gegen den Alkoholismus gewählt. Für ihre Verdienste im Kampf um die polit. Gleichberechtigung erhielt M. 1983 den Ida-Somazzi-Preis.

Quellen und Literatur

  • Sozarch, Archiv Schweiz. Verband für Frauenrechte
  • Nouvelle Revue de Lausanne, 28.11.1989
  • Femmes suisses et le mouvement féministe, 1990, Nr. 1
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Kurzinformationen
Variante(n)
Gertrude Girard (Ehename)
Gertrude Montet (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 9.1.1913 ✝︎ 25.11.1989

Zitiervorschlag

Regula Ludi: "Girard-Montet, Gertrude", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004964/2009-08-27/, konsultiert am 04.10.2024.