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GertrudeGirard-Montet

GertrudeMontet Girard

Gertrude Girard-Montet anlässlich der Konferenz vom 1. Februar 1971 mit Bundesrat Pierre Graber (links) und dem Vizepräsidenten der Waadtländer Regierung, Edouard Debétaz (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, Actualités suisses Lausanne).
Gertrude Girard-Montet anlässlich der Konferenz vom 1. Februar 1971 mit Bundesrat Pierre Graber (links) und dem Vizepräsidenten der Waadtländer Regierung, Edouard Debétaz (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, Actualités suisses Lausanne). […]

9.1.1913 La Tour-de-Peilz, 25.11.1989 Vevey, reformiert, von Blonay, nach der Heirat von Martigny, ab 1976 auch von La Tour-de-Peilz. Tochter des Frédéric Montet, Kaminfegermeisters, und der Fanny geborene Murisier.1936 Pierre Girard, Inhaber eines Malereigeschäfts. Gertrude Montet wuchs in einer liberalen Familie auf und verbrachte einen Studienaufenthalt in Paris. Nach der Heirat arbeitete sie im Betrieb ihres Gatten. In den 1960er Jahren war sie für Radio Suisse Romande tätig und schrieb regelmässig Beiträge für die Zeitschrift Femmes suisses et le mouvement féministe. Ab 1957 in der Stimmrechtsbewegung engagiert, leitete sie 1960-1968 den kantonalen Verband der waadtländischen Frauenstimmrechtsvereine (Frauenstimmrecht). 1968-1977 war sie Zentralpräsidentin des Schweizerischen Verbands für Frauenstimmrecht (ab 1971 Schweizerischer Verband für Frauenrechte). Unter ihrer Leitung protestierte der Verband 1968 gegen die Unterzeichnung der europäischen Menschenrechtskonvention, da der Bericht des Bundesrats einen Vorbehalt wegen der fehlenden politischen Rechte der Frauen vorsah. Diese Intervention beschleunigte die Ausarbeitung einer neuen Abstimmungsvorlage zur Einführung des Frauenstimmrechts, an der sich auch der Verband beteiligte. Im Vorfeld der Abstimmung vom 7. Februar 1971 engagierte sich Girard-Montet im befürwortenden Aktionskomitee. Als Waadtländerin ab 1959 in kantonalen und kommunalen Angelegenheiten stimm- und wahlberechtigt, wurde sie 1961 ins Gemeindeparlament von La Tour-de-Peilz gewählt. 1971 kandidierte sie auf der Liste der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) für den Nationalrat, rückte 1974 als Ersatzfrau nach und trat 1983 nach zweimaliger Wiederwahl zurück. Im Nationalrat engagierte sie sich vor allem in wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. 1975-1983 gehörte sie der Parlamentarierdelegation beim Europarat an. 1976 wurde sie zur Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen den Alkoholismus gewählt. Für ihre Verdienste im Kampf um die politische Gleichberechtigung erhielt sie 1983 den Ida-Somazzi-Preis. 1988 änderte sie ihren Namen von Girard-Montet zu Montet Girard.

Quellen und Literatur

Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Gertrude Girard (Ehename)
Gertrude Montet (Taufname)
Gertrude Montet Girard
Lebensdaten ∗︎ 9.1.1913 ✝︎ 25.11.1989

Zitiervorschlag

Regula Ludi: "Girard-Montet, Gertrude", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.01.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004964/2021-01-26/, konsultiert am 28.04.2025.