18.2.1886 Brig, 17.7.1978 Siders, kath., von Brig. Sohn des Joseph Ernest, Sattlers, und der Marie geb. Imhof. Dreimal verheiratet. Von 1903-33 war D. Postbeamter, zuerst in Brig, ab 1919 in Naters. Die Postverwaltung, die sich an seiner politisch aktiven Haltung störte, zwang ihn 1933 zur vorzeitigen Pensionierung. Er stockte seine Rente auf, indem er 1933-50 das Volkshaus Brig verwaltete. D. nahm schon früh aktiv am lokalen polit. und gewerkschaftl. Leben teil. 1908 wurde er zum Präs. des Grütlivereins Brig ernannt, den er 1904 mitbegründet hatte. 1910-13 leitete er mit Ulrich Gailland die sozialdemokrat. Zeitung "La Justice". 1913 war er Präs. der Maurergewerkschaft Brig. 1919, nachdem er wegen seiner Teilnahme am Generalstreik vor Gericht gestanden hatte und freigesprochen worden war, beteiligte er sich an der Gründung der Sozialdemokrat. Partei des Wallis, die er bis 1957 präsidierte. Zeit seines Lebens war D. Mitglied mehrerer sozialdemokrat., gewerkschaftl. und genossenschaftl. Organisationen. Er war ein gewandter Redner und arbeitete an zahlreichen sozialdemokrat. Zeitungen der Deutsch- und der Westschweiz mit.
Seine polit. Laufbahn ist von bemerkenswerter Dauer: 1913-24 war er zuerst Gemeinderat (Exekutive) in Brig, dann 1953-56 in Siders, ausserdem 1921-41, 1945-49 und 1953-65 Grossrat, schliesslich 1935-47 sowie 1951-71 Nationalrat. 1967 kandidierte er gegen den Willen der SP Wallis, die der Ansicht war, mit 80 Jahren sei es an der Zeit, sich zurückzuziehen. D. wurde aufgrund einer persönl. Liste gewählt und daraufhin aus der Partei ausgeschlossen. Einige Jahre später wurde er wieder aufgenommen und zum Ehrenpräs. ernannt. Ein halbes Jahrhundert lang verkörperte D. die Walliser Sozialdemokratie. Dadurch war er einer der bekanntesten Politiker des Kantons seiner Zeit.