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Joseph KarlAmrhyn

7.4.1777 Luzern, 7.11.1848 Luzern, katholisch, von Luzern. Sohn des Ratsschreibers Franz Xaver Leopold. Enkel des Walter Ludwig Leonz (->). 1) 1799 Theresia zur Gilgen (1810), 2) 1812 Antonia Segesser, Lehrerin bei Johann Heinrich Pestalozzi in Yverdon. Vom reichen Vater umsichtig betreuter Unterricht, zuerst durch den aufgeklärten Geistlichen Thaddäus Müller, dann an der Klosterschule St. Urban. Längere Bildungsreise nach Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich, 1792 einjähriger Studienaufenthalt in Turin. Regelmässiger Besuch der Luzerner Lesegesellschaft. 1793 Grossrat, 1794-98 Kriegsratsschreiber, 1798-1803 Oberschreiber der helvetischen Verwaltungskammer des Kantons Luzern. Joseph Karl Amrhyn war 1814 aktiv am aristokratischen Staatsstreich beteiligt und wurde daraufhin als jüngstes Mitglied in den Kleinen Rat aufgenommen. Als Schultheiss (1816-1840) trat er die Nachfolge des verstorbenen Franz Xaver Keller an und war somit 1819, 1825, 1831 und 1837 Präsident der Eidgenössischen Tagsatzung. Als Kommissar der Diözesanstände 1820-1828, beteiligte sich Amrhyn massgeblich an der Errichtung des heutigen Bistums Basel. Nach dem konservativen Umschwung 1841 trat er aus dem Staatsdienst aus. Amrhyn galt als gemässigt liberaler, vorsichtiger, kühler, zu Misstrauen neigender, einflussreicher Staatsmann. Selber dienstuntauglich, förderte er das Militärwesen. Er regte als Erster die Herausgabe der Eidgenössischen Abschiede an.

Quellen und Literatur

  • L. von Tetmajer, Josef Karl Amrhyn, 1941
  • R. Bussmann, 1831 – Das Ende einer Luzerner Geschichtslüge, 1999
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.4.1777 ✝︎ 7.11.1848

Zitiervorschlag

Martin Merki: "Amrhyn, Joseph Karl", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.10.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/005116/2010-10-07/, konsultiert am 16.10.2024.