31.8.1891 Anrath (heute Gemeinde Willich, Nordrhein-Westfalen), 5.3.1960 Stans, katholisch, von Dallenwil. Sohn des Josef Maria, Sennen und Tuchhändlers, und der Anna geborene Vaessen. 1915 Elsa Walperswiler, Tochter des Gottlieb, Dachdeckermeisters. Die Ausbildung zum Geometer an den Technika in Freiburg und Winterthur musste Remigi Joller aus familiären Gründen abbrechen. Nach dem Einstieg ins elterliche Tuchhandelsgeschäft ergänzte er seine Bildung durch den Besuch der Handelsschule Frey in Luzern. Mit einer Einsendung an das "Nidwaldner Volksblatt" griff der parteilose Joller 1929 die Idee der Eigenversorgung Nidwaldens mit Elektrizität neu auf. 1930 folgte, zusammen mit Jakob Odermatt, ein entsprechender Antrag an die Landsgemeinde, der gutgeheissen wurde. Für das konkrete Projekt des Stausees auf der Bannalp und der Produktionsanlage in Oberrickenbach verband sich Joller unter anderem mit Werner Christen und Konstantin Vokinger zu einem Initiativkomitee. Gegen den Widerstand der politischen und wirtschaftlichen Führung gewann das Projekt 1934 die Zustimmung des Volkes. Joller, der bis dahin kein politisches Amt inne gehabt hatte, wurde von derselben Landsgemeinde, zusammen mit Christen, in den fast völlig erneuerten Nidwaldner Regierungsrat gewählt, dem er bis 1958 angehörte. 1935 erfolgte die Wahl zum Landesstatthalter. Mit Erfolg initiierte er 1936 eine Teilrevison der Kantonsverfassung, die hauptsächlich die Wahlzuständigkeiten des Landrats zugunsten des Volkes beschnitt. 1936-1948 war er in den geraden Jahren Landammann, 1937-1947 Ständerat. Neben dem Aufbau und der Konsolidierung des Elektrizitätswerks Nidwalden (1934-1940 Vizepräsident der Baukommission, 1940-1947 Vizepräsident und 1947-1960 Präsident des Verwaltungsrats, 1955-1960 Präsident des Verwaltungsrats der Kraftwerke Engelbergeraa) engagierte er sich für die wirtschaftliche Entwicklung Nidwaldens. So leitete er die Ansiedlung der Pilatus-Flugzeugwerke ein (1939-1958 Verwaltungsrat). Als kantonaler Baudirektor oblag ihm unter anderem die Kolmatierung des Stansstader Rieds. Remigi Joller regte überdies den Bau der linksufrigen Autobahn A2 durch Nidwalden und Richtung Gotthard sowie den direkten Bahnanschluss nach Luzern an.
Quellen und Literatur
- Nidwaldner Volksbl., 9.3.1960
- Nidwaldner Kal. 102, 1961, 30
- W. Ettlin, Der Kampf um Bannalp, 1975
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 31.8.1891 ✝︎ 5.3.1960 1891-08-311960-03-05 |