6.6.1912 Cheiry, 29.12.1990 Freiburg, katholisch, von Cheiry. Sohn des Henri Olivier, Landwirts, und der Cécile Angélique geborene Bondallaz. 1942 Yvonne Philomène Berchier, Tochter des Oscar Pierre, Prokuristen. Kollegium St. Michael, Lizenziat der Rechte in Freiburg, 1937 Notar. Paul Torche war aktives Mitglied der Jungkonservativen, 1941-1946 sass er für die Konservativen im Freiburger Grossrat, 1946-1966 wirkte er als Staatsrat (Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen), 1947-1954 gehörte er dem Nationalrat und 1954-1972 dem Ständerat (1970 Präsident) an. Auf kantonaler Ebene leistete Torche Bedeutendes. Als Direktor des Gesundheits- und Polizeidepartements 1946-1956 leitete er die Spitalreform ein, die zum Bau des neuen Kantonsspitals führte. 1956 übernahm er das Departement des Innern, der Landwirtschaft, der Industrie und des Handels und wurde zu einem der Baumeister des wirtschaftlichen Aufschwungs des Kantons Freiburg. Die Verbesserung der Lage der Bauern (Meliorationsgesetz), die Erarbeitung einer Strategie der Industrieförderung (Informationspolitik, Unterstützung und Anwerbung externer Firmen bei der Niederlassung sowie die Ankunft grosser Banken) und die Gründung der Fribourgeoise générale d'assurances SA machten aus dem Kanton eine wirtschaftlich moderne Region. Torche förderte auch die Universität Freiburg und präsidierte 1966-1972 deren Freundeskreis. Auf eidgenössischer Ebene gehörte Torche zu den Befürwortern der politischen Öffnung und der Verkehrserschliessung. Er verteidigte insbesondere die Idee eines Rhone-Rhein-Kanals entlang dem Jurasüdfuss, der das Mittelmeer mit der Nordsee hätte verbinden sollen. Torche kam aus einer konservativen Familie, war aber gemässigt, offen und tolerant. Er war Mitglied der Studentenvereinigung Nuithonia und 1928-1936 derjenigen der Sarinia, 1934-1935 präsidierte er den Schweizerischen Studentenverein.
Fotoporträt von Paul Torche, 1969 © KEYSTONE.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 6.6.1912 ✝︎ 29.12.1990 1912-06-061990-12-29 |